Ein Lagerfeuer am Abend ist wild romantisch und versetzt uns automatisch in eine andere Zeit, manchen sogar in eine andere Welt. Für Kinder ist es Abenteuer pur und das Highlight jeder gelungenen Sommerparty. Doch wie mache ich ein Lagerfeuer richtig? Wie ist es sicher? Und wo darf man überhaupt ein Lagerfeuer veranstalten?
Den Platz für das Lagerfeuer aussuchen
Zunächst muss erst einmal der Platz für das Lagerfeuer gewählt werden. Ganz klar ist es im Wald absolut verboten.

Weiterhin ist ein Sicherheitsabstand von mindestens hundert Metern einzuhalten. Das liegt unter anderem auch am Funkenflug des Feuers. Waldbrände sind schnell entzündet und richten in Natur und Tierwelt erheblichen Schaden an.
Wenn Sie diese Regeln mit ihren Kindern besprechen, lernen sie beim Abenteuer Lagerfeuer auch gleich wichtige Dinge über Feuer und Brandschutz. Manchmal gibt es auf Grillplätzen geeignete Feuerplätze, ansonsten kann man auch die zuständigen Behörden fragen. Vielleicht hat man selbst oder auch Freunde einen großen Garten, in dem man das Lagerfeuer entfachen kann.
Sicherheit am Lagerfeuer
Ganz wichtig ist es, den Platz um die Feuerstelle mit nicht brennbaren Materialien einzufassen. Ein Steinkreis drum herum und Sand als Basis eignen sich hierfür gut. Auch sollte man für den Notfall immer etwas zum Löschen bereithalten, zum Beispiel eine schwere Decke oder einen Feuerlöscher.
Wind und Wetter können nämlich wie oben schon erwähnt für Funkenflug sorgen und das Lagerfeuer schnell zur Gefahr werden lassen. Wird der Wind zu stark, sollte man aus Sicherheitsgründen das Lagerfeuer lieber vorzeitig löschen, auch wenn es den Kindern die Laune verdirbt. Sicherheit geht vor! Kleiner Tipp: Lassen Sie eine kleine Stelle in der Einfassung frei, damit das Feuer genug Sauerstoff bekommt. Diese freie Stelle sollte immer der Windrichtung zugewandt sein.
Das Lagerfeuer entzünden
Um das Lagerfeuer zu entzünden, braucht man, wie der Name schon sagt, Zunder. Zunder ist leicht brennbares Material, geeignet sind trockene Gräser oder Birkenrinde. Dieses Anzündmittel deponiert man in die Mitte der Feuerstelle und steckt eine kleine Astgabel hinein. Jetzt türmt man eine Holzpyramide aus Stöcken und Zweigen auf und steckt am Ende das Anzündmittel in Brand.
Ein bisschen Pusten und Luftwedeln (nicht übertreiben!) lässt das Feuer des Zunders auf die Zweige übergreifen. Das Lagerfeuer ist entfacht! Damit es nicht zu sehr qualmt, muss das Feuer Sauerstoff ziehen können, also immer auf Luftzufuhr achten. Ganz wichtig: Bevor die gesellige Lagerfeuerrunde aufgelöst wird, muss das Lagerfeuer komplett aus sein. Besser mehrfach kontrollieren und ein wenig länger warten, als einen Brand zu riskieren!
Grillen am Lagerfeuer
Ein Lagerfeuer wäre nur halb so schön, wenn man nicht sein Essen darüber zubereiten könnte. Stockbrot, Grillkartoffeln und Würstchen lassen Wild-West-Feeling aufkommen und schmecken nicht nur allen Kindern gut, sondern auch den Erwachsenen. Das Beste – es macht nicht viel Arbeit und kommt immer gut an. Besonders schön wird es dann nach dem Essen noch, wenn man die Gitarre auspackt und gemeinsam singt! Das macht sogar noch Jugendlichen Spaß!
Stockbrot schnell und einfach zubereiten
Stockbrot ist ganz einfach und schnell zubereitet. Für Kinder ist es beim Grillen oder am Lagerfeuer das Größte überhaupt.

Vor allem, wenn es dann noch auf selbst gesammelte und angespitzte Stöcke gesteckt wird. Am besten verwendet man Haselnuss-Äste – die sind ungiftig – und entfernt vorher noch die Rinde von der Spitze, um die der Teig dann wie eine Schlange gedreht wird.
Schließlich muss man die so vorbereiteten Stöcke samt Teig nur noch über die Glut eines offenen Feuers halten und ein wenig Geduld haben – fertig ist das selbst gemachte Stockbrot!
Rezepte für klassisches Stockbrot
Das Grundrezept für Stockbrot ist ein Hefeteig und wird mit einem Kilo Mehl, einem halben Liter Wasser (warm), einem Teelöffel Salz und zwei Päckchen Trockenhefe hergestellt.
Diese Menge ergibt ungefähr fünfzehn Portionen, je nachdem, wie viel Teig man später um den Stock wickelt. Die Zutaten werden zunächst alle vermengt, so entsteht ein klassischer Hefeteig, der sehr gut durchgeknetet werden muss.
Dann lässt man den Teig für das Stockbrot fünf bis sechs Stunden ruhen, damit er aufgehen kann. Ein warmer Ort ist dafür am besten geeignet. Anschließend wird der Teig ein zweites Mal geknetet und zu kleinen Kugeln (so viele, wie es Brote geben soll) gerollt. Dieses Rezept ergibt ungefähr fünfzehn hühnereigroße Kugeln, also insgesamt fünfzehn Stockbrote.
Die Kugeln lassen sich in einer Schüssel gut transportieren und können dann von den Kindern vor Ort weiter verarbeitet werden. Entweder sie spießen eine Kugel auf oder sie rollen diese in den Händen zu einer Schlange, die sie dann um das Stockende wicklen. Alternativ kann man natürlich statt Kugel auch direkt kleine Schlangen formen, so ist es für die Kinder einfacher.
Pikantes Stockbrot
Nach diesem Grundrezept kann man die Stockbrote natürlich auch ein wenig aufpeppen. Wer mag, gibt dem Teig noch Gewürze wie Fenchel, Kümmel, Koriander und sogar Knoblauch bei. Auch Bärlauch ergibt einen feinen Geschmack und wer es mediterran mag, kann auch Kräuter der Provence in den Teig verarbeiten. Übrigens schmecken Grillkartoffeln und Würstchen sehr gut zu klassischem oder pikantem Stockbrot!
Süßes Stockbrot
Auch sehr lecker und mal etwas ganz anderes ist süßes Stockbrot. Hierfür benötigt man ein halbes Kilo Mehl, 80 Gramm Zucker, ein Päckchen Vanillezucker, ein Päckchen Hefe, eine Prise Salz, ein Viertel Liter Milch, ein Ei und hundert Gramm Butter. Wie oben wird zunächst ein Hefeteig aus den Zutaten hergestellt, der ebenfalls mehrere Stunden an einem warmen Ort gehen sollte, bevor er dann noch einmal gut durchgeknetet wird.
Die weitere Vorgehensweise ist dieselbe wie bei dem klassischen Stockbrot. Allerdings ergibt die hier beschriebene Menge nur ungefähr sieben bis zehn Stockbrote. Der Clou: Die Spitze des Stockbrotes nach dem Backen über der Glut mit Butter bestreichen und Zimt und Zucker darauf streuen!
Rezeptideen Lagerfeuer
Wilde Küche am Lagerfeuer
Das Lagerfeuer im Freien hat schon seit Menschengedenken eine wichtige Funktion. Es wärmt den Körper, trocknet Bekleidung, vertreibt Tiere, dient als Notsignal und es können warme Speisen in entspannter Weise zubereitet werden.

Doch bevor es losgeht, wird trockenes Brennholz zu einer Art Pyramide gestapelt und angezündet. Wenn das Feuer lodert, kann nach Bedarf Holz nachgelegt werden. Nun ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um mit dem romantischen Kochen in der freien Natur zu beginnen. Es gibt Garmethoden und tolle Rezeptideen, die überraschend simpel sind. Wer mag kann zu jedem Anlass, ein ganz persönliches Lagerfeuer-Menü zusammen stellen.
Garmethoden, Rezeptideen und Zubereitung
Unsere Urahnen kochten in ausgehöhlten Steintöpfen oder grillten die Beute an der offenen Feuerstelle. Heute dagegen werden Kessel, Töpfe, Pfannen, Roste oder Spieße genutzt. Neben ganz simplen Überlebensmethoden gibt es selbstverständlich ganz moderne Techniken samt den passenden Kochutensilien. Hier einige Rezepte zum Ausprobieren und schmecken.
Knüppelbrotbrotvarianten
Zutaten für 6 Personen
1 kg Mehl
2 Würfel frische Hefe
500 ml Wasser
80 g zimmerwarme Butter
3 EL Meersalz
1. Das Mehl in eine Schüssel geben. Mittig eine Mulde formen und dort hinein die Hefe bröseln. Etwas lauwarmes Wasser dazugeben, damit sich etwas Mehl und die Hefe zu einem Vorteig verbinden. Für 20 Minuten abgedeckt gehen lassen.
2. Restliches Wasser, Butter und Salz dazu geben und alles kräftig durchkneten. Wieder abdecken, bis sich der Teig verdoppelt hat.
Wer mehr Geschmack wünscht, kann zum Teig Kräuter, Gewürze, Getreidekörner, Käsewürfel, Oliven, getrocknete Tomaten oder Speckwürfel dazugeben – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
3. Den Teig portionieren, in Rollen formen und um die Astspitze eines dünnen Stockes wickeln. Mit etwas Abstand das umwickelte Teigende in die Nähe der Glut halten. Ab und zu drehen, bis das Brot rundum goldbraun ist. Direkt vom Stock essen.
Tipp: Stöcke von der Baumrinde befreien und wässern. So verbrennen sie nicht. Auf Stöcken lassen sich leckere Würste, ganze Fische, Schaschlik- oder Gemüsespieße braten.
Deftiger Kessel-Eintopf
Zutaten 6 Personen
6 Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
2 frische Paprika
1 Chili-Schote
4 EL Öl
1 kg Rinderhackfleisch
2 Dosen geschälte Tomaten
6 geschälte, gewürfelte Kartoffeln
1 Dose Mais
1 Dose rote Bohnen
1 Dose weiße Bohnen
Salz, Pfeffer
1 Bund frischer Majoran
1. Geschälte Zwiebeln und Knoblauch würfeln. Paprika entkernen und mit dem Chili klein schneiden. Den Kessel oder Topf über dem Lagerfeuer hängen oder stellen. Warten bis er genügend Hitze hat.
2. Öl hineingeben, Zwiebeln, Paprika, Chili glasig werden lassen. Hackfleisch dazu geben und gut anbraten lassen.
3. Dosentomaten und Kartoffeln zum Hack geben, mit Salz, Pfeffer kräftig würzen. Etwa 45 Minuten unter gelegentlichem Umrühren langsam köcheln lassen. Bei Bedarf etwas Wasser nachfüllen, damit nichts anbrennt.
4. Nun Mais, Bohnen abgießen und in den Topf geben. Nochmals abschmecken, frischen Majoran kleinhacken, den kurz vor dem Servieren zum Eintopf geben, verrühren und kurz durchziehen lassen.
Statt Rinderhack, kann Gulasch, Rehrücken, Kassler, Geflügel verwendet werden.
Tipp: Als Beilagen eignen sich Knüppelbrot oder Folienkartoffeln. Letztere in Folie fest einpacken und bedeckt in der heißen Asche für 30 Minuten garen.
OHNE TOPF UND CO.
Nomaden benutzten früher für die Herstellung von Speisen kein Kochgeschirr, sondern kochten im traditionellen Lehmmantel. Für diese spezielle Zubereitung braucht man Lehm. Der wird in Bastel, Künstler- oder Baumärkten angeboten.
Puter de Luxe im Lehmmantel
Zutaten für 6 Personen
2 bis 3 kg Lehm (je nach Geflügelgröße)
1frische ausgenommene Pute
3 Knoblauchzehen
3 EL Olivenöl
2 EL Honig
2 EL Tomatenmark
1 Limette
6 EL frisch gehackten Kräutermix (Thymian, Minze, Rosmarin)
Meersalz, Pfeffer
Gemüseblätter
1. Knoblauch zerdrücken und Öl, Honig, Tomatenmark, Saft einer Limette und Kräutermix hinzu geben. Alle Zutaten zu einer cremigen Paste verrühren und mit Salz, Pfeffer abschmecken. Die Pute waschen, trocken tupfen. Außen und innen mit der köstlichen Würzmischung einreiben. Wer mag, kann die Pute schon einen 1 Tag früher vorbereiten und marinieren! Die Putenkeulen fest zusammenbinden und das komplette Geflügel mit Gemüseblättern (Bananen-Wirsing-Bärlauch) umhüllen.
2. Den frischen Lehm kräftig kneten, damit mögliche Luftblasen vermieden werden. Mit einem Mangelholz den „Lehmteig“ ausrollen. Nun die Pute vollständig mit der Masse umschließen.
Tipp: Mögliche Löcher einfach mit etwas Lehm und Wasser zukleistern.
3. Die Pute in eine etwa 10 bis 20 cm hohe Glutschicht legen. Wenn der Lehm trocken ist, wird der Deluxe-Lehmputer komplett mit der heißen Glut bedeckt. Je nach Gewicht dauert das Garen 2 bis 3 Stunden. Danach den gebrannten Tonklumpen aus der Feuerglut nehmen. Vorsichtig mit einem Hammer öffnen, da extrem heißer Dampf entweicht. Mit frischem Salat, Folienkartoffeln oder Stockbrot servieren.
Schokobananen-Malheur
Zutaten für 6 Personen
6 reife Bananen
1 Tafel Schokolade
1. Einfach die Bananenschale (inklusive Fruchtfleisch) mit einem Messer 1,5 bis 2 cm tief einschneiden. In die vorbereitete Öffnung Schokostücke im Fruchtfleisch platzieren.
2. Die Bananen in das flammenlose Feuer legen. Achtung, die offene Seite muss sich oben befinden. Warten, bis die Bananenschale dunkelbraun gefärbt ist. Die Schokolade sollte leicht zu schmelzen beginnen. Vorsichtig herausnehmen und das Dessert genießen.
Schauen Sie sich um, viel Spaß beim Stöbern und Entdecken! Haben Sie Fragen, Anregungen, Kritik oder einen Fehler gefunden? Oder neue Rezeptideen? Sprechen Sie uns gerne an.
Zusätzliche Stichwörter: campfire, stickbread, barbecue