Auch wenn es nicht sehr viele Nachweise über das Leben des Nikolaus gibt, er ist bis heute eine der wichtigsten Figuren in der Heiligen Kirche. Nikolaus wurde in den Jahren zwischen 270 und 286 in Patara geboren und starb am 6. Dezember.
Wer war dieser Nikolaus?
Nikolaus war der Bischof von Myra in der Region Lykien, das damals zum römischen Reich gehörte. Heute gehört es zur Türkei und heißt Demre und war zur damaligen Zeit der Bischofssitz.

Der Bischof war der Onkel von Nikolaus und er wurde im Alter von 19 Jahren selbst zum Bischof geweiht. Er soll als Abt im Kloster Sion in der Region von Myra gearbeitet haben und wurde dort während der Christenverfolgung gefangen genommen und gefoltert. Das Vermögen, das er als Sohn reicher Eltern erhalten hatte, muss er an die Armen verteilt haben, so die Legende.
Die unterschiedlichen Brauchtümer
Auch wenn heute jedes Kind den Nikolaus kennt, wird das Brauchtum um seine Person unterschiedlich gepflegt. In Deutschland gibt es je nach Region sehr unterschiedliche Bräuche und in anderen Ländern wird der Feiertag des heiligen Nikolaus als Ersatz für Weihnachten verwendet.
Das ist zum Beispiel in den Niederlanden üblich, wo die Ankunft des Sinterklaas Mitte November mit dem Schiff erwartet wird. Spanien war Kolonialmacht der Niederländer und als solche geeignet, einen weisen Mann aus der Ferne zu schicken. In jedem Jahr legt das Schiff in einem anderen Hafen an und Nikolaus besucht von dort aus die Hafenstadt und die umliegenden Großstädte.
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Dabei ist er nicht alleine, in den Niederlanden begleitet ihn der Zwarte Piet, der für die weniger artigen Kinder zuständig ist. Der eigentliche Nikolausabend mit Geschenken ist der Pakjesavond am Tag vorher.
In einigen Gebieten in der Schweiz gibt es neben dem Nikolaustag am 6. Dezember auch noch einen Silvesterklaus, womit auch der Neujahrstag mit einem Heiligenfest verbunden wird. In der Steiermark in Österreich wird der Nikolaus durch den heiligen Thomas ersetzt und am 21. Dezember das Fest des Thomasnikolo gefeiert.
So wie Nikolaus in den europäischen Nachbarländern je nach eigener Tradition gefeiert wird, ist es auch in Deutschland. Wie fast überall wird der Nikolaus auch in Deutschland in einem Bischofsgewand, mit seinem Bischofsstab und der Bischofsmütze erwartet.
Der seit ein paar Jahrzehnten im modernen roten Gewand auftauchende Nikolaus ist eine Erfindung eines amerikanischen Getränkeherstellers, der zu Werbezwecken eingesetzt wurde und heute vielfach als Nikolaus eingesetzt wird. ABER: der Nikolaus selber ist eine reale religiöse Person
Geschenke bringen alle Nikoläuse mit, gleich ob sie nach religiösem Vorbild oder nach modernem Verständnis gekleidet sind. Kinder lieben ihn – wenn auch ein bisschen zwiespältig – erhalten sie doch von ihm bereits kleine Geschenke und Süßigkeiten. Das verkürzt die Wartezeit bis Weihnachten erheblich und je nachdem werden zum Nikolaustag nicht nur die Wünsche der Kinder immer größer, sondern auch die Geschenke.
Der Nikolaus befragt jedoch auch nach alter Tradition und basierend auf dem Gleichnis von den anvertrauten Talenten die besuchten Kinder, ob sie denn auch brav und fromm gewesen wären. In diesem Gleichnis wurden drei Knechte Geldstücke anvertraut, die sie gemäß ihren Talenten einsetzen sollten. Sie wurden später danach befragt und darauf stützt sich die Frage des Nikolaus an die Kinder.
Der sogenannte Einlegebrauch, also das Füllen von Stiefeln, geht auf die Legende von den drei Jungfrauen zurück, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt worden waren. Durch Reformationen gegen die Verehrung von Heiligen wurde das Nikolaus-Brauchtum als Gabenbringer durch das Christkind ersetzt, in manchen Regionen hat Nikolaus als Geschenke-Lieferant mehr Bedeutung.
Nikolaus und der Wunschzettel für das Christkind
Auch das Schreiben des Wunschzettels geht lange Zeit zurück, was durch Briefe an den Nikolaus oder das Christkind entstanden ist. Spezielle Weihnachtspostämter stehen für die Bearbeitung der Post zur Verfügung. Die früher üblichen Nikolausschiffchen, die gebastelt wurden, damit der Nikolaus seine Geschenke dort hineinlegen konnte, ist ebenfalls ein alter Brauch.
Später wurde das Schiffchen durch Stiefel, Schuh oder Strumpf abgelöst, in einigen Regionen werden Nikolausteller mit Printen, Lebkuchen, Schokolade, einem Apfel, einer Orange und Nüssen gefüllt. Am Vorabend des Nikolaustages werden die Schuhe und andere Behältnisse vor die Türe gestellt, um dann am Morgen erwartungsvoll hereingeholt zu werden. Es kann auch ein gebackener Nikolaus darin stecken, der Weckmann, wie man ihn vom St. Martinsfest kennt.
Nikolaus wird immer in Verbindung mit guten und braven Kindern erwähnt, diese bekommen die erhofften Geschenke und Süßigkeiten. Mit Sicherheit bekommt so manches Kind in der Vorweihnachtszeit aber auch zu hören, dass der Nikolaus mit seiner Rute Ungezogenheiten bestrafen würde. Damit er alles gut nachhalten kann, hat er oft ein „Goldenes Buch‘“ dabei, in dem alles über das jeweilige Kind notiert wurde.
So kann er entscheiden, ob er etwas Gutes aus dem Nikolaussack hervorholt oder die Rute schwingt. Zur Unterstützung bringt er vielerorts einen Gehilfen mit, der je nach Region anders genannt wird. Die Krampusse sind in Österreich, Ungarn, Tschechien und Teilen von Kroatien und Norditalien die Begleitung des Nikolaus und erschrecken die angeblichen bösen Kinder. Auch das Klausentreiben im Oberallgäu zählt dazu, im Berchtesgadener Land sind es die Perchten oder die Buttnmandl. In nördlichen Regionen Deutschlands ist es der Knecht Ruprecht, der den Nikolaus begleitet, auch der Zwarte Piet in den Niederlanden ist ein solcher Geselle.