Medienkompetenz bei Kindern – mehr als nur Zeitbegrenzung

Im digitalen Zeitalter sind Medien allgegenwärtig und prägen unseren Alltag sowie den unserer Kinder. Als Eltern stehen wir vor der Herausforderung, unseren Nachwuchs zu kompetenten Mediennutzern zu erziehen. Doch was bedeutet Medienkompetenz eigentlich, und wie können wir Kindern helfen, eine solche zu entwickeln? Ein kurzer Einblick.

Was ist Medienkompetenz?

Medienkompetenz von Kindern fördern
Medienkompetenz von Kindern fördern – © cherryandbees / Adobe Stock

Medienkompetenz ist die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte bewusst, kritisch und kreativ zu nutzen.

Dazu gehört nicht nur der verantwortungsvolle Umgang mit sozialen Netzwerken, TV und Internet, sondern auch das Verständnis für die Mechanismen hinter Werbung und Nachrichten sowie die Fertigkeiten, eigene Inhalte zu erstellen und zu teilen.

Die Bandbreite der Medien

In der Diskussion um Medienkompetenz dürfen wir uns nicht auf digitale Bildschirmmedien beschränken. Medienkompetenz umfasst neben Computern, Tablets und Smartphones auch den Umgang mit Büchern, Zeitungen, Radio und anderen Informationsquellen.

Die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Medienformen zu wechseln und diese sinvoll zu nutzen, ist ein wesentlicher Bestandteil von Medienkompetenz.

Kann Medienzeit begrenzt werden?

Die Frage, ob die Medienzeit von Kindern begrenzt werden kann, ist komplex.

Es ist durchaus sinnvoll, dass Kinder nicht unbegrenzt vor Bildschirmen sitzen. Gleichzeitig sollten Restriktionen nicht der einzige Ansatz sein.

Vielmehr ist es wichtig, Kinder dabei zu unterstützen, ein Bewusstsein für die Qualität und den Inhalt der konsumierten Medien zu entwickeln. Zeitlimits können dabei eine Hilfestellung bieten, sollen aber immer im Dialog mit den Kindern festgelegt werden.

Auswirkungen übermäßigen Medienkonsums

Übermäßiger Medienkonsum kann bei Kindern zu verschiedenen negativen Auswirkungen führen, wie Schlafstörungen, einer Unfähigkeit zur Langeweile, reduzierter physischer Aktivität und einer mangelnden Entwicklung von sozialen Fähigkeiten.

Außerdem kann eine ständige Reizüberflutung die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen und zu Informationsüberlastung führen.

Anzeichen für Spielsucht

Ein besonderes Augenmerk beim Thema Medienkompetenz sollte auf das Erkennen von Anzeichen für eine Spielsucht bei Kindern gelegt werden. Warnzeichen können ein übermäßiger Zeitraum sein, der mit Spielen verbracht wird, das Vernachlässigen von Hobbys, Freunden und schulischen Pflichten sowie Reizbarkeit und Entzugserscheinungen bei Spielverboten.


Um Kinder zu einem kompetenten Umgang mit Medien anzuregen, bedarf es also deutlich mehr als fester Zeitvorgaben. Es geht darum, sie zu befähigen, Inhalte zu hinterfragen, Quellen zu prüfen und auch einmal abschalten zu können.

Wir sollten sie als Vorbilder unterstützen, indem wir selbst reflektierten Medienkonsum vorleben und gemeinsam mit ihnen die digitale Welt entdecken und verstehen lernen.

In der Familie und in Bildungseinrichtungen gilt es, Gespräche über Medien und deren Inhalte zu fördern und so eine Basis für eine gesunde und kompetente Mediennutzung zu schaffen.

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