Urlaub vom Eltern sein – Auch Eltern dürfen mal Urlaub machen

Manchmal spürst du es ganz tief in dir: den Wunsch, einfach mal wieder nur du selbst zu sein – nicht nur Mama oder Papa, sondern auch Partnerin, Freundin, Geliebte. Der Alltag als Eltern kann wunderschön, aber auch fordernd sein. Zwischen Brotdosen, Hausaufgaben, Terminen und Wäschebergen bleibt oft wenig Raum für Zweisamkeit. Doch genau diese Momente zu zweit sind so wichtig – für deine Beziehung, für dich selbst und letztlich auch für deine Familie.

Es ist kein Zeichen von Egoismus, sondern von Liebe und Fürsorge, wenn du dir gemeinsam mit deinem Lieblingsmenschen eine kleine Auszeit gönnst.

Einfach mal wieder wir sein – Warum Eltern Urlaub ohne Kinder brauchen (und machen dürfen!)

Stell dir vor, wie ihr Hand in Hand durch einen stillen Park spaziert, das goldene Licht der Abendsonne auf euren Gesichtern. Ihr bleibt stehen, hört dem Wind in den Bäumen zu und spürt, wie die Sorgen des Alltags langsam von euch abfallen.

Setzt euch nicht unter Druck, alles perfekt machen zu müssen
Setzt euch nicht unter Druck, alles perfekt machen zu müssen

Ihr lacht, redet, schweigt gemeinsam – einfach so, ohne dass euch jemand unterbricht. Vielleicht genießt ihr ein romantisches Abendessen bei Kerzenschein, stoßt mit einem Glas Wein auf euch und eure Liebe an, spürt, wie die Nähe zwischen euch wieder wächst. Es ist diese besondere Magie, die entsteht, wenn man sich wieder als Paar begegnet, sich tief in die Augen schaut und merkt, wie viel Vertrautheit und Zärtlichkeit noch da ist.

Damit diese wertvolle Zeit gelingt, braucht es ein wenig Planung. Überlege frühzeitig, wer eure Kinder liebevoll betreuen kann – vielleicht die Großeltern, Paten oder enge Freund:innen. Ältere Kinder freuen sich oft über eine Übernachtung bei der besten Freundin oder dem besten Freund, während du mit einem guten Gefühl loslassen kannst. Es muss kein teures Wellnesshotel sein – manchmal reicht schon eine kleine Pension oder ein gemütliches Ferienhäuschen ganz in der Nähe, Hauptsache, ihr könnt den Alltag hinter euch lassen. Packt bequeme Kleidung ein, vielleicht ein schönes Kleid für das Dinner, ein gutes Buch oder eure Lieblingsmusik. Kleine Wohlfühlmomente, wie duftendes Massageöl oder eure Lieblingsteesorte, machen die Auszeit noch besonderer.

Setzt euch nicht unter Druck, alles perfekt machen zu müssen. Es geht nicht darum, möglichst viel zu erleben oder jede Sehenswürdigkeit abzuhaken. Viel wichtiger ist, dass ihr Zeit für euch habt – zum Ausschlafen, lange Frühstücken, Kuscheln und Träumen. Genießt einen Spaziergang durch den Wald, entspannt gemeinsam in der Sauna oder lasst den Tag mit einem Glas Wein und Kerzenlicht ausklingen. Oft entstehen gerade in diesen ruhigen Stunden die tiefsten Gespräche. Ihr sprecht über eure Wünsche, teilt eure Gedanken, lacht über alte Geschichten und schmiedet neue Pläne. Vielleicht entdeckt ihr Seiten aneinander, die im Alltag verloren gegangen sind, und spürt, wie sehr ihr euch liebt.

Und falls dich zwischendurch das schlechte Gewissen plagt – lass es los. Du bist nicht nur für andere da, sondern auch für dich selbst und deine Partnerschaft. Eure Liebe ist das Herz eurer Familie. Wenn ihr euch als Paar Zeit schenkt, kehrt ihr gestärkt, inspiriert und mit frischer Energie zurück. Deine Kinder spüren, dass du glücklich bist – und das ist das schönste Geschenk, das du ihnen machen kannst. Gönn dir diese romantische Auszeit, genieße sie mit allen Sinnen und erinnere dich daran, wie wundervoll es ist, gemeinsam durchs Leben zu gehen.

Und so könnte es laufen…

Es war ein Freitagabend im frühen Frühling, als wir endlich unsere kleine Auszeit antraten. Die Kinder hatten wir schon am Nachmittag zu meinen Eltern gebracht – mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie immer. Ich spürte das vertraute Ziehen im Herzen, dieses leise schlechte Gewissen, das wohl jede Mama kennt, wenn sie ihre Kinder für ein paar Tage abgibt. Aber gleichzeitig war da auch diese prickelnde Vorfreude, die mich fast ein bisschen aufgeregt machte. Endlich wieder Zeit nur für uns – für mich und meinen Mann.

Wir hatten ein kleines, charmantes Landhotel ausgesucht, nicht weit von zu Hause, aber weit genug, um den Alltag hinter uns zu lassen. Schon die Fahrt dorthin fühlte sich irgendwie besonders an. Wir hörten unsere Lieblingsmusik, lachten über alte Geschichten und hielten zwischendurch einfach die Hände. Es war, als hätten wir uns neu entdeckt – so, wie früher, bevor wir Eltern wurden.

Das Hotel lag idyllisch am Waldrand, mit einem kleinen See und einem verwunschenen Garten. Unser Zimmer war liebevoll eingerichtet, mit frischen Blumen auf dem Tisch und einem großen, weichen Bett, das mich sofort zum Hineinspringen einlud. Aber zuerst wollten wir noch ein bisschen frische Luft schnappen. Wir zogen uns die Jacken über und gingen Hand in Hand am See entlang. Die Sonne stand schon tief, das Wasser glitzerte golden, und wir blieben immer wieder stehen, um die Stille zu genießen. Kein „Mama, ich hab Hunger!“, kein „Papa, wo ist mein Kuscheltier?“ – nur wir, das Zwitschern der Vögel und das sanfte Plätschern des Wassers.

Später am Abend saßen wir im Restaurant des Hotels. Kerzenlicht, ein Glas Rotwein, leise Musik. Wir redeten über alles, was uns bewegte – über die Kinder, unsere Träume, kleine Sorgen und große Pläne. Ich spürte, wie wir uns wieder näher kamen, wie die Vertrautheit und das Kribbeln zwischen uns zurückkehrten. Es war, als hätten wir uns in diesen Stunden wieder ineinander verliebt.

Nach dem Essen gingen wir zurück auf unser Zimmer. Ich schloss die Tür hinter uns, und plötzlich war da diese besondere, knisternde Atmosphäre. Mein Mann zog mich sanft an sich, seine Hände fanden meinen Rücken, und ich legte meinen Kopf an seine Schulter. Wir küssten uns – erst zärtlich, dann immer leidenschaftlicher. Ich spürte seine Wärme, seinen Herzschlag, das Verlangen in seinem Blick. Wir ließen uns Zeit, erkundeten uns ganz neu, lachten, neckten uns, und ich genoss jede Berührung, als wäre sie das erste Mal.

Es war ein Moment voller Liebe, Nähe und Sinnlichkeit – ganz ohne Eile, ohne Störungen, nur wir beide, ganz bei uns. Ich fühlte mich begehrt, gesehen, geliebt. In dieser Nacht schlief ich eng an ihn gekuschelt ein, mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Gefühl, dass wir uns als Paar wiedergefunden hatten.

Am nächsten Morgen wachten wir früh auf, das Zimmer war noch in sanftes Licht getaucht. Wir lagen noch lange einfach nur da, erzählten, lachten, küssten uns wieder, bis wir schließlich Hand in Hand zum Frühstück gingen. Es war ein Wochenende voller kleiner und großer Glücksmomente, voller Romantik, Leichtigkeit und Nähe. Und als wir am Sonntag unsere Kinder abholten, war ich erfüllt von Dankbarkeit – für meine Familie, für meine Liebe und für diese besondere Zeit, die uns als Paar wieder ganz neu verbunden hat.


Die Moral dieser Geschichte ist, dass es wichtig und wertvoll ist, sich als Paar immer wieder bewusst Zeit füreinander zu nehmen – auch (oder gerade) wenn man Eltern ist. Liebe und Nähe brauchen Raum, um zu wachsen und lebendig zu bleiben. Wer sich erlaubt, die Partnerschaft zu pflegen, stärkt nicht nur die eigene Beziehung, sondern auch das Familienglück insgesamt. Es ist kein Zeichen von Egoismus, sondern von Fürsorge und Verantwortung, sich selbst und der Liebe Aufmerksamkeit zu schenken.

Denn glückliche Eltern sind die beste Grundlage für glückliche Kinder – und manchmal beginnt dieses Glück schon bei einem gemeinsamen Frühstück, einer liebevollen Berührung und dem Mut, sich immer wieder neu ineinander zu verlieben.

Ein Gedanke zu „Urlaub vom Eltern sein – Auch Eltern dürfen mal Urlaub machen“

  1. Wow, was für ein erfrischender Gedanke – einfach mal Pause vom Elternsein nehmen! Das liest sich wie ein liebevoller Reminder, sich selbst nicht zu vergessen. Danke, fühlt sich gerade wie Befreiung an. 😊

    Auch wenn ich glaube, dass das nicht so einfach ohne schlechtes Gewissen zu meistern ist. Die Anforderungen von außen an Elternschaft sind gefühlt in den letzten Jahren wirklich utopisch geworden. Wie schafft man es da sich selbst nicht zu vergessen und dabei dennoch nicht zu denken, man sei ein schlechtes Elternteil?

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