Immer häufiger sieht man sie in Gärten oder Wäldern: Nistkästen für unsere heimischen Vögel. Was von vielen als unnötig oder gar als Liebhaberei abgetan wird, rettet jedoch etlichen Vögeln im Winter das Leben: das Aufhängen von Nistkästen
Selbst gebaute Nistkästen
Selbst gebaute Nistkästen sind nicht nur Brutstätte, sondern dienen im Winter gleichzeitig als Unterschlupf vor Kälte. Der Naturschutzbund Deutschland sieht sogar einen Mangel an Brutnischen für Vögel, denn alte und morsche Bäume fehlen in unseren Wäldern, auch Naturhöhlen sind rar.

Daher ist es wichtig, den Vögeln künstliche Brutplätze in Form von selbst gebauten Nistkästen anzubieten.
Nistkästen mit Kindern selbst bauen
Natürlich kann man auch einfach einen Nistkasten kaufen. Sinnvoller und schöner ist es allerdings, den Nistkasten mit den Kindern selbst zu bauen. Erstens sind solche gemeinsamen Aktionen einfach wertvolle Zeit, die man zusammen verbringt, zweitens lernen Kinder so noch wesentlich mehr über das Verhalten von Vögeln und ihre Vorlieben.
Ist der Nistkasten dann erst einmal aufgestellt und erfreut sich am regen Besuch, haben die Kinder ein tolles Erfolgserlebnis mit dem selbst gebauten Nistkasten. Im Winter können sie mit etwas Glück Meisen, Zaunkönige und viele andere Vögel – und sogar Eichhörnchen –beobachten, die den Nistkasten als Schlafstätte benutzen.
In besonders kalten Wintern rettet der selbst gebaute Nistkasten sogar manchen Vögeln das Leben. Denn gerade im Winter, wenn die Tiere ohnehin wenig Futter finden, verbrennen sie besonders viel Körperfett. Eine kalte Nacht ist dann bereits das Todesurteil.
Selbst gebauter Nistkasten: So geht’s!
Der selbst gebaute Nistkasten wird am besten aus Fichten-, Tannen- oder Buchenholz gefertigt, das circa zwei Zentimeter dick sein sollte. Statt Holzschutzmittel (gegen Pilzbefall etc.) sollte man Leinöl oder umweltfreundliche Farbe verwenden, denn sonst gefährdet man die Tiere.
Auch empfiehlt der Naturschutzbund, Schrauben statt Nägeln zu benutzen, denn so kann der Kasten später besser gesäubert werden. Ganz wichtig sind Belüftungslöcher im Boden des selbst gebauten Nistkastens.
Je nach Vogelart, die in dem Kasten brüten soll, muss man die Größe des Einflugloches bestimmen. Bei dreißig Millimetern können zum Beispiel Kleiber, Kohlmeise und Sperling hindurchschlüpfen, während es bei fünfundzwanzig Millimetern nur verschiedene andere Meisenarten schaffen.
Auch die Größe des Innenraums entscheidet über die Vögel, die ihren selbst gebauten Nistkasten beziehen. Am besten informieren Sie sich mit ihren Kinder vorher, welche Vögel in ihrem Gebiet auf Nistkästen angewiesen sind und passen dann die Größe entsprechend an. Die Grundfläche des Kastens sollte auf jeden Fall mehr als zwölf auf zwölf Zentimeter betragen. Eine geeignete und explizite Bauanleitung kann übrigens im Internet ganz leicht heruntergeladen werden.
Wo soll der selbst gebaute Nistkasten hängen?
Hier ein paar Tipps zum Aufhängen des selbst gebauten Nistkastens. Das Einflugloch sollte nach Osten zeigen und der Kasten mindestens zwei Meter über dem Boden hängen. An Bäumen kann man selbst gebaute Nistkästen mit Drahtbügeln oder rostfreien Nägeln befestigen.
Außerdem müssen Sie darauf achten, dass kein Wasser eindringen kann, wenn es regnet: Hierfür den Kasten eher nach vorne überhängen lassen, auch wenn man dann das Einflugloch nicht mehr ganz so gut sehen kann. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Kasten nicht von Mardern oder Katzen geräubert werden kann!
Geeignete Orte neben Bäumen sind Schuppen, Gerätehäuser, Hauswände und Balkone. Gereinigt wird der Kasten nach der Brutzeit. Einfach das alte Nest entfernen und den selbst gebauten Nistkasten ausbürsten. Unbedingt Handschuhe tragen und den Kasten nicht mit in die Wohnung nehmen, hier droht Infektionsgefahr!
Die beste Zeit, einen selbst gebauten Nistkasten aufzuhängen, ist der Herbst. Dann darf gehämmert und gesägt werden!