Stevia ist ein natürliches Süßungsmittel, das aus den Blättern der Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen wird. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Südamerika, insbesondere aus Paraguay und Brasilien, wo sie seit Jahrhunderten von den indigenen Völkern zur Süßung von Tees und anderen Getränken verwendet wird.
Was ist Stevia?
Die süßenden Bestandteile der Stevia-Pflanze sind hauptsächlich Steviosid und Rebaudiosid A, die bis zu 300-mal süßer sind als herkömmlicher Zucker, jedoch kaum Kalorien enthalten. In den letzten Jahrzehnten hat Stevia weltweit an Popularität gewonnen, insbesondere als alternative Süßungsmöglichkeit für Menschen, die Zucker reduzieren möchten.

Stevia kommt in verschiedenen Formen auf den Markt, darunter Pulver, Flüssigkeit und sogar als getrocknete Blätter. In den USA wurde Stevia 2008 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen, während es in der Europäischen Union erst seit 2011 als Süßungsmittel genehmigt ist.
Was sind die Vorteile beim Süßen mit Stevia?
Einer der größten Vorteile von Stevia ist seine geringe Kalorienzahl, was es zu einer attraktiven Option für Menschen macht, die ihr Gewicht kontrollieren möchten oder sich aufgrund gesundheitlicher Bedenken für eine zuckerarme Ernährung entschieden haben.
Darüber hinaus hat Stevia keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, was es zu einer geeigneten Wahl für Diabetiker macht. Es hat auch antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften, was zusätzliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen kann. Untersuchungen haben gezeigt, dass Stevia den Blutdruck senken kann, wodurch es eine potenziell vorteilhafte Ergänzung für Menschen mit Hypertonie sein könnte.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Stevia zahnfreundlich ist, da es nicht von oralen Bakterien fermentiert wird, wodurch das Risiko von Karies verringert wird. Außerdem ist Stevia pflanzlichen Ursprungs und eignet sich somit für Vegetarier und Veganer.
Was sind die Nachteile von Stevia?
Trotz seiner vielen Vorteile hat Stevia auch einige Nachteile. Einer der bekanntesten ist der bittere Nachgeschmack, den einige Menschen wahrnehmen, insbesondere bei höheren Konzentrationen. Dies hat dazu geführt, dass Stevia häufig in Kombination mit anderen Süßungsmitteln verwendet wird, um den Geschmack zu verbessern.
Einige Studien weisen darauf hin, dass hohe Dosen von Stevia Bestandteilen wie Steviosid und Rebaudiosid A möglicherweise Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und auf das Hormonsystem haben könnten, obwohl diese Ergebnisse meist aus Tierversuchen stammen und auf den Menschen noch nicht eindeutig übertragen wurden. Ein weiterer Nachteil ist, dass Stevia im Vergleich zu Zucker nicht die gleichen physikalischen Eigenschaften beim Kochen und Backen hat. Das bedeutet, dass Rezepte möglicherweise angepasst werden müssen, um die gewünschte Konsistenz und Geschmack zu erreichen. Zudem kann die Textur und Farbe des Endprodukts beeinträchtigt sein.
Was ist aus Stevia als alternatives Süßungsmittel geworden?
Obwohl Stevia in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit und einen regelrechten Hype erfahren hat, scheint es sich nicht in dem Maße durchgesetzt zu haben, wie ursprünglich erwartet. Unternehmen wie Coca-Cola und PepsiCo haben Produkte auf den Markt gebracht, die Stevia entweder vollständig oder teilweise als Süßungsmittel verwendeten, darunter Varianten von beliebten Getränken wie Cola. Trotzdem haben viele dieser Produkte nicht die erwartete Marktdurchdringung erreicht und wurden teilweise wieder zurückgezogen.

Beim Backen und Kochen kann Stevia zwar als Zuckerersatz verwendet werden, jedoch oft nur mit Anpassungen der Rezeptur, was für einige Anwender umständlich ist. In der Lebensmittelindustrie findet Stevia gelegentlich in Kombination mit anderen Süßungsmitteln Verwendung, um den Geschmack und die Textur zu optimieren. Auch in Limonaden und anderen Erfrischungsgetränken wird Stevia manchmal verwendet, jedoch oft nicht als einziges Süßungsmittel. Die Erwartung, dass Stevia den Zucker vollständig ersetzen könnte, hat sich daher nicht bewahrheitet.
Wie verbreitet ist Stevia als Süßungsmittel heute?
Heutzutage ist Stevia ein bekannter Name im Bereich der Süßungsmittel, aber es hat sich – wie schon erwähnt – nicht so stark verbreitet wie erwartet. Viele Konsumenten haben Stevia als Alternative ausprobiert, bevorzugen aber dennoch häufig klassische Zuckerarten oder andere Süßstoffe wie Sucralose, Aspartam oder Xylitol. Häufig trifft man Stevia in Produkten an, die als „kalorienarm“ oder „zuckerfrei“ vermarktet werden. In einigen Märkten, vor allem in den USA und Teilen Asiens, ist Stevia beliebter als in Europa.
In globalen Lebensmittel- und Getränkeindustrien wird Stevia oft als Bestandteil von Mischungen verwendet, um die Menge an Zucker zu reduzieren, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen. Nahrungsergänzungsmittel und Diätprodukte sind weitere Segmente, in denen Stevia zunehmend zu finden ist. Trotzdem bleibt die Nutzung in vielen Haushalten begrenzt und oft eher auf Leute spezifiziert, die spezielle diätetische Anforderungen haben.
Kann man Stevia selber anpflanzen, falls ja wie?
Ja, Stevia kann auch im eigenen Garten oder im Hausgarten angebaut werden. Die Pflanze bevorzugt warmes, sonniges Klima, was sie idealerweise in Regionen mit mildem Wetter im Frühling und Sommer ausmacht. In kälteren Klimazonen kann Stevia als Topfpflanze im Innenbereich kultiviert werden. Die Pflanze benötigt gut durchlässigen Boden und regelmäßige Bewässerung, sollte allerdings nicht zu nass stehen, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Für den häuslichen Anbau empfiehlt es sich, die Pflanze aus Samen oder Stecklingen zu ziehen. Die Keimung aus Samen kann einigermaßen anspruchsvoll sein, während Stecklinge schneller und zuverlässiger Wurzeln bilden. Die Ernte der Stevia-Blätter erfolgt in der Regel vor der Blüte, da die Blätter dann die höchste Süße enthalten. Getrocknete Blätter können direkt verwendet oder weiter zu Pulver verarbeitet werden.
Die Menge, die man aus einer Heimpflanze ernten kann, reicht typischerweise für den gelegentlichen Gebrauch aus, zum Beispiel zum Süßen von Tees und kleinen Rezepten, aber nicht für den großflächigen Ersatz von Zucker in einer durchschnittlichen Diät.
FAQ zu Stevia
Was ist Stevia?
– Stevia ist ein natürliches Süßungsmittel, gewonnen aus den Blättern der Stevia rebaudiana Pflanze.
– Ursprünglich aus Südamerika stammend.
– Enthält süßende Bestandteile wie Steviosid und Rebaudiosid A, die bis zu 300-mal süßer als Zucker sind.
– Nahezu kalorienfrei und hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
Ist Stevia sicher zu konsumieren?
– Stevia wurde von der US-amerikanischen FDA (Food and Drug Administration) 2008 und der Europäischen Union 2011 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Das reine Kraut der Stevia-Pflanze darf nicht vertrieben werden.
– Es wird als sicher angesehen, wenn es in den empfohlenen Mengen konsumiert wird.
– Einige Studien an Tieren haben mögliche gesundheitliche Bedenken geäußert, aber bisher keine schlüssigen Beweise für negative Auswirkungen auf den Menschen gefunden. Schlußfolgerungen zum Thema „sicher“ können wir für Sie nicht übernehmen. Wir nutzen es nicht.
Wie schmeckt Stevia?
– Stevia ist sehr süß, bis zu 300-mal süßer als Zucker.
– Einige Menschen nehmen einen leicht bitteren oder lakritzartigen Nachgeschmack wahr, besonders bei höheren Konzentrationen.
– Der Geschmack kann variieren je nach Produkt und Verarbeitung; oft wird Stevia mit anderen Süßstoffen kombiniert, um den Geschmack zu verbessern.
Kann Stevia beim Backen und Kochen verwendet werden?
– Ja, aber mit Einschränkungen.
– Beim Backen und Kochen kann die Textur und das Verhalten von Stevia unterschiedlich sein im Vergleich zu Zucker.
– Oft müssen Rezepte angepasst werden, da Stevia nicht das gleiche Volumen wie Zucker bietet. Einige kommerzielle Stevia-Produkte enthalten Füllstoffe, um dies auszugleichen.
Welche gesundheitlichen Vorteile bietet Stevia?
– Kalorienarm und daher hilfreich für die Gewichtskontrolle.
– Beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht, was es für Diabetiker geeignet macht.
– Enthält antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften.
– Trägt nicht zur Zahnkaries bei.
– Einige Studien deuten darauf hin, dass es den Blutdruck senken kann.
Stevia Produkte
Stevia ist in einer Vielzahl von Formen und Produkten erhältlich, die auf unterschiedliche Bedürfnisse und Anwendungen zugeschnitten sind. Hier sind die gängigsten Arten von Stevia-Produkten, die auf dem Markt erhältlich sind:
1. Steviablätter – Unverarbeitete getrocknete Blätter der Stevia-Pflanze.
– Kann direkt verwendet werden, um Tees und andere Getränke zu süßen. Auch in der traditionellen Medizin und Kräuteranwendungen.
– Minimale Verarbeitung, natürliche Form.
– Kann einen stärkeren, bitteren Nachgeschmack haben; schwer zu dosieren.
2. Stevia-Pulver – Fein gemahlenes Pulver, das aus den getrockneten Steviablättern hergestellt wird.
– Ideal zum Süßen von Getränken, Cerealien, Joghurt und bestimmten Backwaren.
– Leicht zu dosieren, lange Haltbarkeit.
– Kann einen bitteren Nachgeschmack haben, insbesondere bei hoher Dosierung.
3. Stevia-Extrakt (Pulverform) – Hochkonzentriertes Pulver, extrahiert aus Steviablättern, häufig nur mit Rebaudiosid A oder Steviosid, das bis zu 300-mal süßer als Zucker sein kann.
– Universell einsetzbar in Lebensmitteln, Getränken und zum Kochen.
– Hohe Süßkraft, benötigt nur kleine Mengen.
– Teurer als andere Formen; erfordert präzise Dosierung.
4. Flüssiges Stevia – Stevia-Extrakt in flüssiger Form, oft in kleinen Tropfflaschen erhältlich.
– Besonders gut geeignet für Getränke wie Kaffee, Tee, Smoothies sowie zum Süßen von Desserts und Dressings.
– Einfach zu dosieren, leicht in Flüssigkeiten zu mischen.
– Kurze Haltbarkeit nach Anbruch; kann Zusatzstoffe enthalten.
5. Stevia Tabletten – Komprimierte Tablettenform von Stevia, oft in kleinen Dosen für unterwegs.
– Ideal für den mobilen Einsatz, um Getränke unterwegs zu süßen.
– Praktisch und leicht zu transportieren.
– Nicht ideal für das Kochen und Backen; kann Zusatzstoffe enthalten.
6. Stevia-Mischungen – Kombinationen von Stevia mit anderen natürlichen Süßstoffen wie Erythritol oder Inulin, um den Geschmack und die Konsistenz zu verbessern.
– Universell einsetzbar, insbesondere in Rezepten, die eine 1:1-Zuckerersatzleistung erfordern.
– Verbesserter Geschmack, kein bitterer Nachgeschmack, oft einfacher zu dosieren.
– Enthält nicht reines Stevia; kann zusätzliche Kalorien und Kohlenhydrate haben.
Die verschiedenen Stevia-Produkte bieten Flexibilität in der Nutzung und können je nach Anwendungsbedarf ausgewählt werden. Es ist wichtig, sich der spezifischen Eigenschaften und möglichen Zusatzstoffe bewusst zu sein, um das bestmögliche Ergebnis in der jeweiligen Anwendung zu erzielen. Jede Form hat ihre Vor- und Nachteile, ob für den täglichen Gebrauch, spezielle Diäten oder einfach als natürlicher Zuckerersatz.