Kleine Forscher – großer Spaß: Naturwissenschaftliche Experimente mit Kindern
Das bedeutet, Kinder gehen im Grunde ganz ähnlich vor wie jeder Wissenschaftler. Vielleicht erinnern Sie sich an die Phase, in der Ihr Kind ständig einen Gegenstand fallen ließ. Ganz sicher verfolgte es damit nicht das Ziel, die nervliche Belastbarkeit seiner Eltern zu testen.

Ihr Kind hat mit der Schwerkraft experimentiert und ganz von sich aus die wichtigste physikalische Regel im Hinblick auf die Gravitation erforscht: jeder Gegenstand fällt auf den Boden sobald er nicht mehr festgehalten wird.
Sind naturwissenschaftliche Erfahrungen für Kinder sinnvoll?
Viele Erwachsene assoziieren naturwissenschaftliche Experimente mit Bunsenbrennern, Schwefelgeruch und langweiligen Formeln.
Der ein oder andere hat möglicherweise ein regelrechtes Trauma vom schulischen Physik- oder Chemieunterricht zurückbehalten. Natürlich geht es beim Experimentieren mit Kindern weder darum, das Periodensystem auswendig zu lernen noch sollen Kinder explizit auf die Anforderungen des naturwissenschaftlichen Schulunterrichts vorbereitet werden.
Beim Forschen gilt es, die kindliche Methodik des Lernens und die natürliche Explorationsfreude von Kindern aufzugreifen und pädagogisch umzusetzen. Dabei steht das Ziel im Vordergrund, Alltagsphänomenen auf den Grund zu gehen und das Kind dazu anzuregen, eigene Ideen und Theorien einzubringen. Dieser Bildungsbereich wird für so wichtig erachtet, dass er mittlerweile bundesweit in allen Kindergärten umgesetzt werden muss.
Im Grunde tragen Experimente zur ganzheitlichen Förderung bei, denn durch sie werden zahlreiche Bereiche geschult, die bei der Entwicklung von Kindern eine wichtige Rolle spielen.
Für welches Alter eignen sich naturwissenschaftliche Experimente?
So macht es Kleinkindern viel Spaß, Tiere, Blätter oder Kastanien durch eine Lupe zu betrachten. Ein- bis dreijährige Kinder entdecken ihre Umwelt mit allen Sinnen und sollten daher möglichst viel Zeit an der frischen Luft verbringen.
Was ist beim Forschen mit Kindern zu beachten?
Weiterhin sollte Ihr Kind das Experiment nach einer kurzen Erläuterung selbstständig durchführen können. Nur wenn Kinder aktiv werden, kann sich neues Wissen wirklich festigen. Ermutigen Sie Ihr Kind dazu, seine Beobachtungen während des Experiments zu beschreiben und anschließend eigene Theorien und Begründungen zu äußern.
Es kann natürlich nicht schaden, wenn Sie sich selbst mit den wissenschaftlichen Hintergründen für ein naturwissenschaftliches Phänomen auseinandergesetzt haben. Trotzdem müssen Sie keine exakte wissenschaftliche Erklärung liefern – das würde in der Regel ohnehin eine Überforderung darstellen. Wählen Sie daher einfache Worte und nutzen Sie Beispiele, um Ihrem Kind einen Sachverhalt näher zu bringen.
Wenn Sie mehrere Versuche planen, sollten diese inhaltlich und thematisch aufeinander aufbauen. So können Sie sich vor jedem neuen Experiment gemeinsam mit Ihrem Kind die Ergebnisse und Beobachtungen des zuletzt durchgeführten Versuch ins Gedächtnis rufen und daran anknüpfen.
Lassen Sie Ihr Kind jedes Experiment so oft wie gewünscht durchführen. Durch Wiederholung festigen Kinder ihr Wissen. Außerdem bietet sich dem Kind so die Möglichkeit, wirklich ganz genau hinzusehen, was da passiert und jedes Detail wahrzunehmen.
Welche Experimente sind für Kinder geeignet?
Viele Kinder sind fasziniert von Wasser und Feuer. Zum Einstieg in das Experimentieren eignen sich Schwimmversuche besonders gut. Dabei testet das Kind, welche Gegenstände auf dem Wasser schwimmen und welche untergehen. So lernt es, dass die Schwimmfähigkeit nicht mit dem Gewicht zusammenhängt.
Ebenfalls interessant für Kinder sind Versuche mit Feuer und Luft. Sensibilisieren Ihr Kind zunächst für die Tatsache, dass sich Luft überall befindet. Für die Kleinen liegt nämlich die Vermutung nahe, dass Luft nur außerhalb von Gebäuden existiert, schließlich geht es ja „an die frische Luft“, wenn ein Spaziergang ansteht.
Füllen Sie eine Wanne mit Wasser. Ihr Kind bekommt die Aufgabe, ein Taschentuch fest in ein Glas zu stecken und dieses anschließend gerade in das Wasser einzutauschen. Ihr Kind wird begeistert über die Tatsache sein, dass das Taschentuch nicht nass wird.
An dieses Experiment kann sich der Test anschließend, wie lange ein Teelichter brennt, wenn ein Glas darüber gestülpt wird. Verwenden Sie dazu möglichst verschieden geformte Gläser von unterschiedlicher Größe. So lernt Ihr Kind spielerisch, dass Feuer Sauerstoff braucht um nicht zu erlöschen.
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