Redewendung Jemandem Honig ums Maul schmieren

Die Redewendung „Jemandem Honig ums Maul schmieren“ bedeutet, jemandem übertriebenes oder schmeichelhaftes Lob auszusprechen, oft mit der Absicht, sich einen Vorteil zu verschaffen oder etwas zu erreichen. Es geht dabei meist um Schmeichelei oder unaufrichtiges Lob, um die Gunst der angesprochenen Person zu gewinnen.

Jemandem Honig ums Maul schmieren

Man sagt beispielsweise  „Er hat dem Chef so viel Honig ums Maul geschmiert, dass er die Beförderung bekam, obwohl andere Mitarbeiter besser qualifiziert sind.“ oder „Du brauchst mir keinen Honig ums Maul zu schmieren, ich weiß, dass du nur meine Hilfe willst.“

Honig ums Maul schmieren
Redewendung Honig ums Maul schmieren | © auremar / Adobe Stock

Die Herkunft der Redewendung liegt vermutlich im mittelalterlichen Brauchtum. Früher wurde tatsächlich Honig verwendet, um Wunden im Mund zu behandeln oder um Tiere anzulocken und ruhigzustellen. Diese medizinische Anwendung des Honigs, der ein Antiseptikum ist und eine lindernde Wirkung hat, könnte der Redewendung ihre bildhafte Bedeutung gegeben haben.

Gleichzeitig symbolisiert Honig Süße und damit auch ein süßes, angenehmes Gefühl, das durch Schmeichelei hervorgerufen wird.

Eine andere Theorie besagt, dass es sich um eine vermischte Version von zwei verwandten Redewendungen handelt: „jemandem Honig geben“ (etwas Süßes und Angenehmes schenken) und „jemandem den Mund schmieren“ (jemanden übertrieben loben oder bestechen).

Vergleich mit ähnlichen Redewendungen in anderen Sprachen

Ähnlich wie im Deutschen bedeutet die englische Redewendung „To butter someone up“, jemandem schmeicheln oder übertriebenes Lob aussprechen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. „He’s just buttering up his boss to get that promotion.“

Die französische Redewendung „Passer de la pommade“ bedeutet, jemandem Schmeichelei oder übertriebenes Lob zu geben, oft mit einer auf Selbstbereicherung basierenden Absicht. „Il n’arrête pas de lui passer de la pommade pour obtenir sa faveur.“

Wörtlich übersetzt bedeutet die spanische Redewendung „Dorar la píldora“ „die Pille vergolden“ und beschreibt das Schönen einer unangenehmen oder bitteren Tatsache, oft durch Schmeichelei oder Lügen. „Le está dorando la píldora para que no se enoje con la decisión.“


Die Redewendung „Jemandem Honig ums Maul schmieren“ hat also ihre Ursprünge vermutlich in historischen Praktiken der medizinischen Anwendung von Honig sowie in der symbolischen Bedeutung von Süße. In ihrer aktuellen Verwendung wird sie dazu genutzt, unaufrichtige Schmeichelei oder übertriebenes Lob zu beschreiben. Ein Vergleich mit anderen Sprachen zeigt, dass die Idee des Schmeichelns und des Sich-Vorteile-Verschaffens universell ist, auch wenn die bildlichen Darstellungen variieren.

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