Wir sollen Pateneltern werden – was wird von uns erwartet?

Wenn ein Kind vor der Taufe steht, gilt es einen Paten zu finden. Das wird in der Regel jemand sein, der den Eltern besonders nahe steht. Doch welche Erwartungen oder gar Verpflichtungen sind damit verbunden, jemanden als Pateneltern haben zu wollen? Auch wenn wir so gar nicht religiös sind. 

Hilfe, wir sollen Pateneltern werden

Ein Pate begleitete das Kind (auch) aus religiöser Sicht zur Taufe und übernimmt Verantwortung, dass das Kind den Glauben selbst erfahren und leben lernt.

Pateneltern werden
Pateneltern werden – © styleuneed / Adobe Stock

Bis zum Jahr 1983 stellte die Patenschaft in der Kirche eine geistige Verwandtschaft dar. Das Wort Pate kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Mit-Vater“. In der katholischen und evangelischen Kirche sind die Bedingungen für eine Patenschaft unterschiedlich.

Es gibt verschiedene Bräuche, die gerne von Paten gelebt werden:

Das kann die Mitgestaltung der Messe sein, die Gestaltung der Taufkerze, eine Kinderbibel als Geschenk oder ein persönlicher Wunsch oder ein Versprechen fürs Leben, den man schriftlich festhält. In manchen Gegenden ist es üblich, dass die Kinder ihren Pateneltern am Palmsonntag einen Palmstock bringen der schön verziert ist und in der Kirche gesegnet wurde. Der Tauftag kann jährlich ein Grund für ein Treffen werden um sich an die Taufe und das Versprechen zu erinnern.


Malbild Taufe


Die religiöse Bedeutung von Paten

Heute ist die rein religiöse Begleitung allerdings teilweise in den Hintergrund gerückt. Von einem Paten wird gewünscht, dass dieser die persönliche Entwicklung des Kindes begleitet und den Eltern in Fragen zur Erziehung zur Seite steht.

Manchmal beschränkt sich eine Patenschaft auch rein auf das Beschenken zu feierlichen Anlässen. Pateneltern sollten sich bemühen, eine persönliche Beziehung zu dem Patenkind aufzubauen und als ihr Ratgeber oder auch Vermittler zwischen den Eltern da zu sein.

Früher hatten Paten im Falle des Todes der Eltern die Pflicht der Fürsorge. Jedoch ist eine Patenschaft nicht mit einer Vormundschaft verbunden. Wenn Eltern das wünschen, kann dies im Testament festgelegt werden.

Wichtig wäre mit dem Wunschpaten ein klärendes Gespräch zu führen. Wie sind die Erwartungen, Wünsche und Verpflichtungen?

Dies erspart Enttäuschungen auf beiden Seiten. Im besten Fall entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Pate, das über Jahre halten kann. Eltern können übrigens selbst keine Paten werden, aber die Großeltern. Auch die Geschwister oder sehr gute Freunde werden gerne gewählt. Wichtig ist, dass man in Sachen Wertevorstellung und Erziehung aufeinander bauen kann.

Ich bin aber gar nicht religiös, was nun?

Einer der Hauptaufgaben von Pateneltern ist es, das Kind auf seinem Lebensweg zu begleiten und es zu unterstützen. Du solltest immer für dein Patenkind da sein, ihm zuhören und ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Es ist auch deine Aufgabe, das Kind in den christlichen Glauben einzuführen und ihm dabei zu helfen, ein gutes Leben zu führen. Wie das dann konkret aussieht, wie weit man geht und ob man sich letztlich auf die Vermittlung von Werten „beschränkt“,  kann man ja im Vorfeld mit den Eltern absprechen.

Du solltest dich bemühen, eine enge Beziehung zu deinem Patenkind aufzubauen und ihm zeigen, dass du immer für es da bist. Durch deine Unterstützung und Liebe kann dein Patenkind zu einem glücklichen und erfolgreichen Menschen heranwachsen.

Wie können pateneltern das Kind konkret unterstützen?

Als Taufpate hast du eine wichtige Rolle im Leben deines Patenkindes. Du bist nicht nur ein Vorbild, sondern als Pateneltern auch Personen, die das Kind auf seinem Lebensweg begleiten und unterstützen kann. Hier sind fünf Möglichkeiten, wie du das tun kannst:

  1. Sei präsent: Nimm dir Zeit für dein Patenkind und zeige ihm, dass du immer für es da bist.
  2. Höre zu: Kinder haben oft viel zu erzählen. Nimm dir Zeit, um zuzuhören und auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
  3. Sei ein Vorbild: Dein Patenkind schaut zu dir auf. Zeige ihm, wie man ein guter Mensch ist und welche Werte wichtig sind.
  4. Unterstütze die Eltern: Deine Unterstützung kann den Eltern helfen, sich um das Kind zu kümmern. Biete deine Hilfe an, wenn es nötig ist.
  5. Schenke Zeit: Zeit ist das kostbarste Geschenk, das du deinem Patenkind machen kannst. Verbringe Zeit mit ihm und schaffe Erinnerungen, die ein Leben lang halten.

Neben materieller Unterstützung und gemeinsamen Aktivitäten, ist es auch wichtig, dem Kind als Pateneltern emotionalen Beistand zu bieten. Gerade in schwierigen Lebenssituationen, wie zum Beispiel bei Konflikten in der Familie oder in der Schule, kann Dein Patenkind von Deinem Rat und Deiner Unterstützung profitieren.

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Es ist wichtig, dass Du Dich für Dein Patenkind Zeit nimmst und ihm zuhörst. Zeige ihm, dass Du für ihn da bist und dass er sich auf Dich verlassen kann. Gib ihm das Gefühl, dass er nicht alleine ist und dass er sich immer an Dich wenden kann, wenn er Hilfe braucht. Mit Deiner Unterstützung als emotionaler Beistand und Ratgeber kannst Du Deinem Patenkind helfen, schwierige Situationen zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen.

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