Unser Beitrag war noch gar nicht fertig, aber trotzdem hier nochmal komprimiert zum Nachlesen wie eine Papstwahl abläuft
Die Wahl eines neuen Papstes
Die Wahl eines neuen Papstes erfolgt durch die Kardinäle der römisch-katholischen Kirche und ist ein bedeutendes Ereignis für die gesamte katholische Gemeinschaft. Der Prozess ist gut strukturiert und folgt einem festgelegten Ablauf:

Tod oder Rücktritt des Papstes: Die Wahl wird notwendig, wenn der amtierende Papst stirbt oder zurücktritt. Der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013 war der erste seit fast 600 Jahren und führte zu Diskussionen über die Praxis
Kardinalskollegium: Nach dem Tod oder Rücktritt beruft das Kardinalskollegium, das aus allen aktiven Kardinälen besteht (d.h. unter 80 Jahren), ein Konklave ein, um den neuen Papst zu wählen. Es handelt sich um eine geschlossene Versammlung, die unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet.
Konklave: Die Kardinäle versammeln sich in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. Sie sind bis zur Wahl des neuen Papstes angehalten, sich nicht mit der Außenwelt zu verständigen. In einer Zeremonie, der „Protokollierung“, erklären die Kardinäle, dass sie sich in die Wahl des neuen Papstes mit einem offenen Herzen und Sinn für Gottes Willen begeben.
Wahlverfahren: Die Wahl erfolgt durch geheime Abstimmung. Ein Kardinal muss die Mehrheit der Stimmen (mindestens zwei Drittel) erhalten, um gewählt zu werden. Die Stimmen werden auf Zetteln abgegeben und in eine Urne gesteckt. Nach jeder Abstimmung wird das Ergebnis bekannt gegeben.
Bekanntgabe des neuen Papstes: Wenn ein Kardinal gewählt wird, wird er gefragt, ob er die Wahl annimmt. Bei Zustimmung wählt er einen Papstnamen. Anschließend tritt der neue Papst auf den Balkon der Peterskirche, um den Segen „Urbi et Orbi“ zu spenden, und begrüßt die Gläubigen.
Für einen vertieften Einblick in die Geschichte der Papstwahl und die Päpste selbst, kann man hier eine Liste aller Päpste und Gegenpäpste einsehen. Diese Liste zeigt, wie sich die Rolle des Papstes im Laufe der Jahre verändert hat und welche bedeutenden Figuren die katholische Kirche geprägt haben.
Historischer Hintergrund der Einbeziehung der Kardinäle
Die Tradition der Papstwahl hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Ursprünglich wurden Päpste durch die Bischöfe der jeweiligen Gemeinden gewählt, was oft zu politischen und territorialen Konflikten führte. Im 12. Jahrhundert entstanden mehrere Regelungen, die die Wahlprozesse reformierten:
– Kardinalklerus: Im Jahr 1059 wurde von Papst Nikolaus II. festgelegt, dass nur die Kardinäle das Recht zur Wahl des Papstes haben. Dies sollte die Wahlen zentralisieren und die Einflussnahme durch weltliche Herrscher einschränken, die oft ihre eigenen Kandidaten in die Papstwahl einbringen wollten.
– Stärkung der Rolle der Kardinäle: Die Kardinäle, die ursprünglich vor allem als Bischöfe von wichtigen Städten dienten, wurden zunehmend zu einer eigenständigen Institution, die den Papst und die römisch-katholische Kirche verwaltete. Ihre Zusammenkunft in einem Konklave bildet eine wichtige Art der Verständigung und der Festlegung auf einen gemeinsamen Kandidaten.
– Stabilität und Einheit: Die Wahl durch die Kardinäle, anstatt durch das Volk oder weltliche Herrscher, sollte auch die Einheit der Kirche stärken und den Einfluss von äußeren Faktoren verringern, der oft zu Unruhe und Spaltungen führte.
Die Papstwahl ist ein komplexer und historisch tief verwurzelter Prozess, der die spirituelle und organisatorische Leitung der katholischen Kirche sicherstellt. Durch die Einbeziehung der Kardinäle hat sich ein System entwickelt, das auf Reflexion und Gemeinschaftsentscheidung basiert und die Rolle der Kirche in der globalen Gemeinschaft wahrt.