Wenn der lange Winter sich dem Ende zuneigt, kündigt eine schillernde Symphonie von Farben und Formen das Wiedererwachen der Natur an: es ist Frühling. Schon vor dem ersten zarten Grün bieten verschiedene Sträucher und Zwiebelpflanzen eine vielfältige Palette, die sowohl das Auge erfreuen als auch das Bienenleben bereichern.
Ja was blüht denn da schon jetzt im Garten?
Beginnend mit den Sträuchern, die wie Boten des Frühlings wirken, nimmt die Forsythie mit ihren strahlend gelben Blüten eine Vorreiterrolle ein. Unvergleichlich in ihrer Leuchtkraft, breitet sie ihre Blumenpracht aus und wird oft als lebendiger Farbtupfer in Vorgärten verwendet.

Forsythien, oft auch Goldglöckchen genannt, sind frühblühende Ziergehölze, die zu den ersten Boten des Frühlings gehören und mit ihren leuchtend gelben Blüten Hecken, Gärten und Parkanlagen schmücken. Die Blüten der Forsythie erscheinen üblicherweise vor dem Laubaustrieb direkt am nackten Holz der Zweige und strahlen somit eine besonders intensive Farbpracht aus. Sie sind pflegeleicht, anspruchslos und werden gerne als lebendige Gartenhecken verwendet, die auch einen Lebensraum für Vögel und Insekten bieten.
Ähnlich früh erscheint die Kornelkirsche (Cornus mas), deren gelbe Blüten in dichten Büscheln sitzen und an sonnigen Frühlingstagen wie kleine Sonnenstrahlen am noch kahlen Gehölz leuchten. Die Kornelkirsche ist ein langsam wachsender, mehrstämmiger Strauch oder kleiner Baum, der früh im Jahr mit kleinen, sternförmigen und leuchtend gelben Blüten auf kahlen Zweigen beeindruckt. Später im Jahr entwickelt sie essbare, rote Früchte, die bei Mensch und Tier beliebt sind und sich für Marmeladen oder Liköre eignen. Ihre robuste Natur und die attraktive, exfoliierende Rinde machen die Kornelkirsche zu einer wertvollen Pflanze für Landschaftsgestaltung und Gärten, die zudem Lebensraum und Nahrung für die heimische Tierwelt bietet.
Ein weiterer Vorfrühlingsbote ist der Weißdorn (Crataegus), dessen feine weiße Blüten später im Jahr erscheinen und einen süßen Duft verströmen. Der Weißdorn ist nicht nur dekorativ, sondern bietet auch Insekten und Vögeln wichtige Nahrungsquellen. Weißdorn ist eine Gattung von Sträuchern und kleinen Bäumen, die in gemäßigten Zonen weit verbreitet sind und sich besonders durch ihre weißen, duftenden Blüten im späten Frühjahr und ihre kleinen, roten Früchte im Herbst auszeichnen. Er ist bekannt für seine dichte, dornige Struktur, die als Lebensraum und Schutz für Vögel dient, sowie für seine medizinischen Eigenschaften, die vor allem zur Unterstützung der Herzgesundheit geschätzt werden. Weißdorn ist anspruchslos, winterhart und wird häufig in Hecken und als Landschaftsgehölz verwendet, teilweise auch wegen seines dekorativen Aspekts durch die ganzjährige Belaubung und die herbstliche Färbung.
Die Blüten des Schlehdorns (Prunus spinosa) transformieren die Sträucher in weiße Wolken, die das Blau des Himmels sowohl kontrastieren als auch widerspiegeln. Der Schlehdorn oder Schwarzdorn ist ein einheimischer Wildstrauch oder kleiner Baum, der in Europa weit verbreitet ist und für seine dornigen Zweige sowie seine weißen Blüten, die im Frühjahr vor dem Laubaustrieb erscheinen, bekannt ist. Nach der Blüte bildet die Pflanze kleine, dunkelblaue Früchte mit herbem Geschmack, die Schlehen genannt werden und sich nach dem ersten Frost zur Herstellung von Schlehenlikör oder Marmeladen eignen. Als Teil der Heckenlandschaft trägt Prunus spinosa zum Erhalt der Biodiversität bei, indem er Lebensraum und Nahrungsquelle für viele Insektenarten und Vögel bietet.
Nicht weit dahinter blüht die strauchige Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum) mit ihren beeindruckenden hängenden Trauben aus rosa oder roten Blüten, die einen würzigen Duft verbreiten. Die Blut-Johannisbeere, auch bekannt als Rote Johannisbeere, ist ein attraktiver, sommergrüner Strauch, der im Frühjahr mit auffälligen, hängenden Blütentrauben in Rosa- bis Rottönen begeistert. Ihr Duft ist leicht würzig, und die Blüten ziehen sowohl Bienen als auch Schmetterlinge an, was sie zu einer wertvollen Bereicherung für jeden insektenfreundlichen Garten macht. Im Anschluss an die Blütezeit entwickelt die Blut-Johannisbeere kleine, dunkle Beeren, die zwar nicht besonders auffällig sind, aber von Vögeln gern gefressen werden, wodurch der Strauch auch einen ökologischen Nutzen bietet.
Ebenfalls sollte man die Zierquitte (Chaenomeles), eine robuste Schönheit mit ihren orangen, roten oder weißen Blüten, nicht außer Acht lassen. Diese Pflanze ist besonders widerstandsfähig und verträgt auch Spätfröste ohne größere Schäden. Zierquitten , auch Scheinquitte oder Japanische Quitte genannt, sind laubabwerfende Ziersträucher, die im Frühling mit einer üppigen Blüte aus leuchtenden, oft in Orange bis Rot variierenden Blütenfarben beeindrucken. Ihre verholzenden Zweige sind häufig mit Dornen besetzt, und nach der Blütezeit bilden sie harte, quittenähnliche Früchte, die in der Küche für Gelees oder Kompotte verwendet werden können. Zierquitten sind pflegeleicht, widerstandsfähig gegenüber Kälte und Krankheiten und eignen sich hervorragend für Zierhecken sowie als Bienenweide aufgrund des Nektarangebots ihrer Blüten.
Unter den früh blühenden Zwiebelpflanzen gebührt den feinen Schneeglöckchen (Galanthus) der Titel der ersten Boten des Frühlings. Kaum dass der Schnee geschmolzen ist, zeigen sie ihre weißen, grazilen Blütenköpfchen, die sich gegen die Kälte zu behaupten wissen. Schneeglöckchen sind eine der ersten Zwiebelpflanzen, die im Spätwinter bis Frühjahr ihre zarten, klingelartigen, weißen Blüten durch den oft noch vorhandenen Schnee hervorbringen. (Malvorlage Schneeglöckchen) Die charakteristischen Blüten hängen gewöhnlich nickend an kurzen Stielen und haben drei äußere, größere und drei innere, kleinere Blütenblätter, die meist mit grünen oder manchmal gelben Markierungen versehen sind. Sie sind anspruchslose Gewächse, die sich im Laufe der Zeit in Rasenflächen und unter Laubbäumen ausbreiten können und so im frühen Jahresverlauf einen Hauch von Leben und Farbe in den winterlichen Garten bringen.
Winterlinge (Eranthis hyemalis) sind eine der ersten Blütenpflanzen, die im späten Winter bis sehr frühen Frühjahr erscheinen. Sie gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und zeichnen sich durch leuchtend gelbe Blüten aus, die von einem Kranz grüner Hüllblätter umgeben sind. Winterlinge blühen häufig schon im Februar, manchmal sogar bei Schneeschmelze und verkünden so eines der ersten Anzeichen des nahenden Frühlings.
Bald darauf folgen die Krokusse mit ihrer breiten Farbpalette, welche die noch spärliche Blütenlandschaft in ein buntes Blütenmeer verwandeln. Krokusse sind beliebte frühlingsblühende Zwiebelpflanzen, die sich durch ihre schalenförmigen Blüten in einer Vielfalt von Farben wie Lila, Gelb, Weiß und gestreiften Mustern auszeichnen. Sie gehören zu den ersten Blüten des Jahres, die oft bereits durch den schmelzenden Schnee hervorstechen und damit ein farbenfrohes Zeichen für den beginnenden Frühling setzen. Krokusse sind pflegeleicht und vermehren sich mit der Zeit selbst durch Tochterknollen, was sie zu idealen Pflanzen für die Verwilderung in Gärten und Rasenflächen macht.

Der Blaustern (Scilla) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae), die für ihre leuchtend blauen, sternförmigen Frühlingsblüten bekannt ist. Die Gattung umfasst viele Arten, darunter den bekannten Zweiblättrigen Blaustern (Scilla bifolia) und den Sibirischen Blaustern (Scilla siberica). Blausterne blühen in der Regel früh im Frühjahr, oft schon im März oder April, abhängig vom Klima und Standort.
Hyazinthen (Hyacinthus) und Tulpen (Tulipa) leiten mit ihren kräftigen Farben und robusten Blüten den nächsten Akt des Frühlings ein, während Narzissen (Narcissus) und Osterglocken (eine Art der Narzissen) mit ihren charakteristischen Trompetenblüten nicht nur das Osterfest symbolisieren, sondern auch als fröhliche Farbtupfer in Beeten und Wiesen dienen.
Hyazinthen (Hyacinthus) sind beliebte Frühlingsblumen, die für ihre dichten Blütentrauben bekannt sind, die eine Vielzahl leuchtender Farben aufweisen können, darunter Blau, Violett, Rosa, Weiß und Gelb. Sie verströmen einen starken, süßlichen Duft, der im Frühjahr viele Gärten bereichert und häufig in Parfüms und Duftprodukten verwendet wird. Als Zwiebelpflanzen sind Hyazinthen relativ pflegeleicht und eignen sich besonders gut für Beetbepflanzungen, Frühlingsbeete oder als Blumenschmuck in Töpfen und Kübeln.
Tulpen (Tulipa) gehören zu den vielfältigsten Blumengattungen und bieten ein breites Spektrum an Farben, Formen und Größen, von becherförmigen über gefüllte bis hin zu fransigen und papageienartigen Blütenvarianten. Sie blühen im Frühjahr und können einzeln oder in beeindruckenden Massenpflanzungen arrangiert werden, wodurch sie sich für formelle Gartenbeete, lockere Naturgärten und auch als Schnittblumen für Innenräume eignen. Durch die Auswahl verschiedener Tulpenarten und -sorten kann zudem die Blütezeit von frühem Frühjahr bis in den späten Frühling hinein verlängert werden, was die Tulpe zu einer äußerst anpassungsfähigen Wahl für Gartenliebhaber macht.

Narzissen (Narcissus) sind eine Gattung von Frühlingsblühern, die eine große Bandbreite an Sorten umfasst und durch ihre charakteristischen Blüten mit einer zentralen Trompete oder Krone inmitten von sechs Blütenblättern bekannt sind. Diese Pflanzen, die zum Teil duftend sind und in Farben von Cremeweiß bis zu intensiven Gelbtönen blühen, sind in vielen Gärten und Parks zu finden und werden oft mit dem Beginn des Frühlings assoziiert. Osterglocken sind eine besondere Gruppe von Narzissen, die sich durch besonders große, auffällig gelbe Blüten auszeichnen und häufig rund um das Osterfest in Blüte stehen, was ihnen ihren Namen verleiht.
Exkurs: Sind Osterglocken und Narzissen die gleichen Pflanzen?
Obwohl alle Osterglocken Narzissen sind, sind nicht alle Narzissen Osterglocken; die Bezeichnung „Osterglocke“ wird meist für die großblumigen gelben Sorten verwendet, während „Narzissen“ die ganze Gattung mit ihrer Vielfalt an Größen, Formen und Farbkombinationen umfasst. Ein wesentlicher Unterschied besteht darin, dass einige Narzissen-Sorten mehrblütige Stängel haben können oder in verschiedenen Farbkombinationen von Weiß, Orange und Rosa vorkommen können, wohingegen die klassische Osterglocke in der Regel ein großblütiger, einfarbig gelber Vertreter der Gattung ist.
Küchenschellen (Pulsatilla) blühen im Frühjahr, normalerweise von März bis April, und gehören zu den frühen Blühern in der Gartensaison. Die Küchenschelle ist eine mehrjährige Pflanze, berühmt für ihre auffälligen, glocken- oder kelchförmigen Blüten, die in Farben von tiefem Violett und Blau bis zu Rot und Weiß variieren können. Charakteristisch für diese Pflanzenart ist auch das dichte, feine, samtige Haarkleid an Stängeln und den rückseitigen Blütenblättern, was ihr ein weiches Erscheinungsbild verleiht. Nach der Blüte entwickelt die Küchenschelle markante, fedrige Samenstände, die im Garten eine dekorative Wirkung entfalten und oft für Trockenblumenarrangements verwendet werden.
Warum ist diese Sache mit dem Blühen so wichtig?
Die Vielfalt an früh blühenden Pflanzen bereichert nicht nur den eigenen Garten durch visuelle Attraktivität und Dufterlebnisse, sondern sie bietet auch einen wichtigen ökologischen Nutzen.
Nach dem Winter benötigen Bienen und andere Insekten dringend Nahrung, welche durch die verschiedenen Blühpflanzen reichhaltig angeboten wird. Ein Garten, der ab dem frühen Frühling eine Reihe von blühenden Pflanzen aufweist, trägt somit zum Erhalt der Biodiversität bei und unterstützt das lokale Ökosystem.
Zudem stärkt ein vielfältig bepflanzter Garten unsere eigene Verbindung zur Natur und fördert das Wohlbefinden durch die Schönheit und Lebendigkeit, die er ausstrahlt.