Giftpflanze des Jahres

Jedes Jahr steht eine besondere Pflanze im Fokus, die als „Giftpflanze des Jahres“ gekürt wird. Diese Wahl wird von einer Fachorganisation durchgeführt, die sich auf die Aufklärung über giftige Pflanzen spezialisiert hat. Ziel ist es, die Öffentlichkeit für die Gefahren bestimmter Pflanzen zu sensibilisieren und gleichzeitig ihr Wissen über deren Eigenschaften und Wirkungen zu erweitern. 

Die Wahl zur Giftpflanze des Jahres – Ein wichtiger Beitrag zur Aufklärung und Sicherheit

Die Wahl zur Giftpflanze des Jahres wird von einer Fachorganisation durchgeführt, die sich mit Botanik, Toxikologie und Naturschutz beschäftigt. Diese Expertinnen und Experten arbeiten eng zusammen, um fundierte Informationen zu sammeln und weiterzugeben. Die Organisation legt großen Wert auf eine transparente und wissenschaftlich fundierte Auswahl, damit die Wahl nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern auch echten Mehrwert bietet.

Der Auswahlprozess beginnt meist schon Monate vor der offiziellen Bekanntgabe. Die Fachorganisation sammelt Vorschläge, die sowohl von Fachleuten als auch von Interessierten eingereicht werden können. Anschließend werden die Pflanzen hinsichtlich verschiedener Kriterien geprüft:

  • Giftigkeit: Wie stark ist die Pflanze giftig? Welche Wirkstoffe sind enthalten?
  • Verbreitung: Wie häufig kommt die Pflanze in der Natur oder im Garten vor?
  • Unfallhäufigkeit: Gibt es viele Fälle von Vergiftungen durch diese Pflanze?
  • Ökologische Bedeutung: Welche Rolle spielt die Pflanze im Ökosystem?
  • Aufklärungsbedarf: Wie wichtig ist es, die Öffentlichkeit über diese Pflanze zu informieren? (Siehe Kartoffeln oder Petersilie…)

Nach der sorgfältigen Bewertung wird die Pflanze ausgewählt, die in dem Jahr die größte Relevanz für die Sicherheit und das Bewusstsein der Menschen hat.

Liste der Giftpflanze des Jahrs seit 2005

JahrNameGiftigkeitBild
2025Cashewbaum (Anacardium occidentale)
Der Cashewbaum enthält giftige Substanzen, insbesondere in der Schale der Cashewkerne. Diese Schale enthält ein Öl, das Cardol enthält, welches bei Hautkontakt zu Hautirritationen und bei Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden führen kann
Cashewbaum mit Cashewnuss
Cashewbaum mit Cashewnuss
2024Blauregen (Wisteria floribunda/sinensis)Der Blauregen ist in allen Pflanzenteilen giftig, insbesondere die Samen und Hülsen, da sie Alkaloide wie Wistarin und Lektine enthalten.
Blauregen
2023Petersilie (Petroselinum crispum)Petersilie wird im zweiten Jahr, wenn sie blüht, giftig, da sie dann den Stoff Apiol bildet, der in Samen, Wurzeln und Blättern enthalten ist.
Petersilie
2022Kartoffel (Solanum tuberosum)Grüne Kartoffeln oder gekeimte Kartoffeln enthalten das Gift Solanin. Zudem sind alle Teile der Kartoffel außerhalb des Bodens giftig.
Kartoffelpflanzen
2021Schlafmohn (Papaver somniferum)Der Milchsaft vom Schlafmohn, der durch Einritzen der Saatkapseln austritt, enthält Opiumalkaloide.
Schlafmohn
Schlafmohn
2020Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna)Die Giftigkeit der Tollkirsche liegt in ihren Alkaloiden, welche in allen Pflanzenteilen, einschließlich der Beeren, enthalten sind
Schwarze Tollkirsche
Schwarze Tollkirsche
2019Aronstab (Arum sp.)Der Aronstab ist in allen Pflanzenteilen giftig, wobei vor allem die Beeren und die Blätter eine hohe Toxizität aufweisen. Hauptursache für die Giftigkeit sind die in der Pflanze enthaltenen Calciumoxalat-Kristalle
Aronstab
Aronstab
2018Wunderbaum (Ricinus communis)Die Samen vom Wunderbaum, enthalten das hochgiftige Protein Rizin. Auch die Samenschalen sind schwach giftig, da sie das schwach giftige Alkaloid Ricinin enthalten.
Wunderbaum
2017Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis9Das Tränende Herz ist in allen seinen Teilen giftig, wobei die Wurzeln besonders hohe Konzentrationen der giftigen Alkaloide enthalten.
Tränendes Herz
Tränendes Herz
2016Kalifornischer Mohn (Eschscholzia californica)Der Kalifornische Mohn ist in allen seinen Teilen leicht giftig
Kalifornischer Mohn
Kalifornischer Mohn
2015Rittersporn (Delphinium sp.)Alle Pflanzenteile vom Rittersporn, insbesondere die Samen, enthalten giftige Alkaloide, die für Menschen und Tiere gefährlich sein können.
Rittersporn
2014Maiglöckchen (Convallaria majalis)Das Maiglöckchen ist eine sehr giftige Pflanze in all seinen Teilen: Blätter, Blüten, Samen und Beeren. Besonders gefährlich sind die roten Beeren
Maiglöckchen
Maiglöckchen
2013Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)Der Kirschlorbeer ist in fast allen seinen Pflanzenteilen giftig, besonders aber in den Blättern und Samen. Diese enthalten zyanogene Glykoside, die bei Zerkauen Blausäure freisetzen können.
Kirschlorbeer
2012Gemeiner Goldregen (Laburnum anagyroides)Alle Pflanzenteile vom Gemeinen Goldregen, insbesondere die Samen, enthalten das Gift Cytisin, das sowohl für Menschen als auch für Tiere gefährlich ist.
Gemeiner Goldregen
Gemeiner Goldregen
2011Eibe (Taxus baccata)Die Eibe ist in fast allen ihren Teilen giftig. Das giftigste ist das Alkaloid Taxin, das in den Nadeln, Rinde und Samen enthalten ist
Eibe
Eibe
2010Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)Die Herbstzeitlose ist in allen ihren Pflanzenteilen giftig, insbesondere das enthaltene Alkaloid Colchicin.
Herbstzeitlose
Herbstzeitlose
2009Tabak (Nicotiana sp.)Die Tabakpflanze ist in all ihren Teilen giftig, hauptsächlich aufgrund des Alkaloids Nikotin. Sowohl der direkte Kontakt mit der Pflanze als auch der Konsum von Tabakprodukten können zu Vergiftungserscheinungen führen
Tabak
2008Herkulesstaude / Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)Die Herkulesstaude ist an ihren Pflanzensäften giftig. Diese enthalten Furocumarine, die in Verbindung mit Sonnenlicht phototoxische Reaktionen hervorrufen können.
Herkulesstaude / Riesenbärenklau
Herkulesstaude / Riesenbärenklau
2007Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)Alle Pflanzenteile des Roten Fingerhuts sind giftig, besonders die Blätter und Samen, da sie herzwirksame Glykoside enthalten.
Roter Fingerhut
2006Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)Am Pfaffenhütchen sind alle Pflanzenteile giftig, besonders aber die Samen.
Pfaffenhütchen
2005Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)Alle Pflanzenteile, insbesondere die Wurzeln und Samen, enthalten starke Alkaloide, die beim Verzehr oder schon bei Hautkontakt zu Vergiftungserscheinungen führen können.
Blauer Eisenhut

Die Wahl zur Giftpflanze des Jahres hat eine wichtige Funktion: Sie macht auf die Gefahren aufmerksam, die von bestimmten Pflanzen ausgehen können. Viele Menschen unterschätzen die Risiken, die von giftigen Pflanzen in Haus, Garten oder Natur ausgehen. Durch die Wahl wird das Wissen darüber verbreitet, wie man sich schützen kann und welche Symptome bei einer Vergiftung auftreten können. So trägt die Aktion dazu bei, Unfälle zu vermeiden und im Ernstfall richtig zu handeln.

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