Wie wird Weihnachten in anderen Ländern gefeiert?

Die Ursprünge von Weihnachten liegen im christlichen Glauben, der die Geburt Jesu Christi am 25. Dezember feiert. Diese Datum wurde im vierten Jahrhundert vom römischen Kaiser Konstantin festgelegt, möglicherweise um christliche und heidnische Feste zu vereinen, da das römische Sonnenwendfest „Sol Invictus“ an diesem Tag stattfand.

Warum wir Weihnachten feiern

Ursprünglich war Weihnachten ein rein religiöser Feiertag mit einer starken Betonung auf die Geburt Christi und die damit verbundenen liturgischen Feierlichkeiten. Im Laufe der Jahrhunderte erweiterte sich die Bedeutung des Festes durch verschiedene kulturelle Einflüsse und Bräuche, insbesondere in Europa.

Weihnachten in aller Welt
Weihnachten in aller Welt

Hierzu zählen der Weihnachtsbaum, der ursprünglich aus heidnischen Traditionen stammt, und der Weihnachtsmann, der sich aus dem heiligen Nikolaus entwickelte. Mit der Verbreitung des Christentums und der europäischen Kolonialisierung verbreitete sich Weihnachten weltweit und wurde in vielen Kulturen angepasst und neu interpretiert.

In modernen Zeiten hat sich Weihnachten auch zu einem säkularen Fest entwickelt, das oft mehr auf Familienzusammenkünfte, Geschenke und festliche Dekorationen fokussiert ist.

In vielen nicht-christlichen Ländern wird Weihnachten als kulturelles Ereignis gefeiert, ohne die religiösen Aspekte zu betonen. Die globale Kommerzialisierung von Weihnachten hat dazu geführt, dass Symbole wie Weihnachtsbäume, Lichter und Geschenke allgegenwärtig sind, unabhängig von religiösen Hintergründen.

Insgesamt zeigt die Entwicklung von Weihnachten die Anpassungsfähigkeit und kulturelle Integration dieses Festes, das von seinen religiösen Ursprüngen zu einem weltweit gefeierten kulturellen Ereignis geworden ist.

Weihnachten in Europa

Weihnachten in Europa wird in jedem Land unterschiedlich gefeiert, obwohl es viele gemeinsame Elemente gibt, die auf den christlichen Ursprung des Festes zurückzuführen sind. Hier sind einige Beispiele, wie Weihnachten in verschiedenen europäischen Ländern gefeiert wird:

In Deutschland beginnt die Weihnachtszeit traditionell mit dem ersten Advent am vierten Sonntag vor Weihnachten. Viele Familien haben einen Adventskranz mit vier Kerzen, von denen jeden Sonntag eine mehr angezündet wird. Die „Adventskalender,“ die vom 1. bis 24. Dezember jeden Tag ein kleines Türchen mit einer Überraschung bereithalten, sind ebenfalls sehr beliebt. Weihnachtsmärkte, wie der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt, bieten festliche Speisen, Getränke und handgefertigten Schmuck. Am 24. Dezember, dem Heiligen Abend, feiern die meisten Deutschen mit einem festlichen Abendessen und der Bescherung, wobei die Geschenke oft vom „Christkind“ oder dem „Weihnachtsmann“ gebracht werden. Der 25. und 26. Dezember sind gesetzliche Feiertage und werden meist im Kreise der Familie verbracht.

In Großbritannien beginnt die festliche Jahreszeit oft mit Adventskalendern und Weihnachtspartys. Am Heiligen Abend hängen Kinder Strümpfe oder Kissenbezüge ans Bett oder den Kamin, damit „Father Christmas“ sie mit Geschenken füllen kann. An Weihnachten, dem 25. Dezember, gibt es ein großes Festessen, das typischerweise aus Truthahn, „Stuffing“ (Füllung), „Cranberry Sauce“ und „Christmas Pudding“ besteht. Der 26. Dezember, bekannt als „Boxing Day,“ ist ebenfalls ein Feiertag und wird oft für Einkäufe und Sportveranstaltungen genutzt.

In Frankreich beginnt die Weihnachtszeit auch mit dem ersten Advent. Am 6. Dezember, dem Tag des Heiligen Nikolaus, erhalten Kinder traditionell kleine Geschenke. Der Heilige Abend, „La Réveillon de Noël,“ ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten und umfasst ein festliches Mahl mit Meeresfrüchten, Pasteten und einem „Bûche de Noël,“ einem weihnachtlichen Baumkuchen. Um Mitternacht besuchen viele Franzosen die Mitternachtsmesse. Am Morgen des 25. Dezember öffnen Familien ihre Geschenke.

In Italien beginnt die Weihnachtsfeier offiziell am 8. Dezember mit dem Fest der Unbefleckten Empfängnis. Die Weihnachtszeit endet am 6. Januar mit dem Fest der Heiligen Drei Könige. Zur Dekoration gehört oft eine Krippe, die „Presepe,“ die detailreich gestaltet ist. An Heiligabend, „La Vigilia,“ gibt es häufig ein Fischmenü, und um Mitternacht besuchen viele die Mitternachtsmesse. Am 25. Dezember, „Natale,“ gibt es ein festliches Mittagessen im Familienkreis. Am 5. Januar bringt „La Befana,“ eine freundliche Hexe, kleinen Kindern Geschenke.

In Spanien beginnt die Weihnachtszeit auch früh im Dezember. Eine wichtige Tradition ist die „Nochebuena,“ der Heilige Abend, an dem Familien ein großes Abendessen haben, das häufig aus Fisch, Meeresfrüchten und typischen spanischen Süßigkeiten wie „Turrón“ besteht. Um Mitternacht besuchen viele Menschen die Mitternachtsmesse, „La Misa del Gallo.“ Am 25. Dezember werden oft kleine Geschenke verteilt, aber der Hauptgeschenktag ist der 6. Januar, der „Día de los Reyes,“ der Tag der Heiligen Drei Könige. An diesem Tag gibt es Paraden und Kinder erhalten Geschenke.

In Schweden beginnen die Feierlichkeiten am 13. Dezember mit dem Luciafest, bei dem die Lichterkönigin Lucia in weißen Gewändern und Kerzenkrone gefeiert wird. Der Heilige Abend, „Julafton,“ am 24. Dezember ist der Tag der Hauptfeierlichkeiten. Nachmittags sehen viele Familien gemeinsam die Sendung „Kalle Anka och hans vänner önskar God Jul“ (Donald Duck und seine Freunde wünschen Frohe Weihnachten) an. Das festliche Abendessen besteht häufig aus „Julbord,“ einem Buffet mit verschiedenen Gerichten wie eingelegtem Hering, Fleischbällchen und Weihnachtsschinken. Anschließend werden die Geschenke vom „Jultomte“ (Weihnachtsmann) gebracht.

In Norwegen beginnt die Adventszeit mit verschiedenen Vorbereitungen und Feierlichkeiten. Ein wichtiger Brauch ist das Backen von sieben verschiedenen Sorten Plätzchen, den „Syv Slag.“ Der Heilige Abend, „Julaften,“ wird mit einem Festmahl im Familienkreis gefeiert, oft mit Gerichten wie „Ribbe“ (Schweinerippchen) oder „Pinnekjøtt“ (Lammerippchen). Der Weihnachtsbaum wird an Heiligabend geschmückt und die Geschenke vom „Julenissen“ (Weihnachtsmann) verteilt. Es gibt auch die Tradition, nach dem Abendessen um den Weihnachtsbaum zu tanzen und Weihnachtslieder zu singen.

In Polen ist der Heilige Abend, „Wigilia,“ der wichtigste Tag der Weihnachtszeit. Traditionell gibt es ein festliches Abendessen, bestehend aus zwölf Gerichten, die Fleischlos sind, wie Fisch, Rote-Bete-Suppe und Pierogi (gefüllte Teigtaschen). Bevor das Essen beginnt, teilt man eine Oblate, das „Opłatek,“ und wünscht sich gegenseitig Glück und Wohlstand. Um Mitternacht besuchen viele Polen die Mitternachtsmesse, „Pasterka.“ Geschenke werden oft nach dem Abendessen oder am nächsten Morgen geöffnet.

In Griechenland beginnt die Weihnachtszeit am 24. Dezember mit dem Heiligen Abend, an dem Kinder von Haus zu Haus ziehen und Weihnachtslieder, die „Kalanta,“ singen. Der 25. Dezember, „Christougenna,“ wird mit einem festlichen Mittagessen gefeiert, das häufig aus traditionellen Gerichten wie gebratenem Lamm oder Schwein besteht. Am 1. Januar feiert man das Fest des Heiligen Vasilios, wobei es üblich ist, den „Vasilopita,“ einen Kuchen mit einer versteckten Münze, zu teilen. Wer die Münze findet, soll im neuen Jahr Glück haben.

Die Weihnachtsfeierlichkeiten in Europa variieren stark von Land zu Land und spiegeln die kulturellen, religiösen und historischen Unterschiede wider. Trotz dieser Vielfalt teilen alle Länder gemeinsame Elemente wie festliche Dekorationen, besondere Mahlzeiten, religiöse Zeremonien und den Austausch von Geschenken.

Weihnachten in Südamerika

Weihnachten in Südamerika wird in den verschiedenen Ländern der Region auf vielfältige und einzigartige Weise gefeiert. Die Feierlichkeiten sind stark von den katholischen Traditionen geprägt, da der Katholizismus die dominierende Religion ist. Hier sind einige Beispiele, wie Weihnachten in verschiedenen südamerikanischen Ländern gefeiert wird:

In Brasilien beginnt die Weihnachtszeit bereits im Dezember mit festlichen Dekorationen in den Straßen und Geschäften. Am 24. Dezember, dem „Heiligen Abend“ oder „Véspera de Natal“, versammeln sich Familien zu einem späten Abendessen, das oft aus Truthahn, Schweinefleisch, Reis, Salat und verschiedenen Desserts wie „Panettone“ besteht, einem aus Italien importierten Früchtebrot. Eine besondere Tradition ist das Halten von Mitternachtsgottesdiensten, die als „Missa do Galo“ bekannt sind. Am 25. Dezember verbringen die Brasilianer den Tag oft mit Familie und Freunden.

In Argentinien ist Weihnachten ein Sommerfest, da es in der südlichen Hemisphäre gefeiert wird. Familien kommen am 24. Dezember zusammen, um ein „Asado“ (Grillfest) oder ein festliches Abendessen zu genießen. Das Abendessen umfasst oft gegrilltes Fleisch, Salate und Desserts wie „Panettone“ und „Turrón“. Um Mitternacht werden Geschenke ausgetauscht und Feuerwerke angezündet. In vielen Städten gibt es Open-Air-Weihnachtsgottesdienste, die ebenfalls sehr populär sind.

Die chilenischen Weihnachtsfeierlichkeiten beginnen traditionell mit „Nochebuena“ am 24. Dezember. Familien kommen zu einem Abendessen zusammen, das oft „Cazuela de Ave“ (Hähnchen-Eintopf), gefüllten Truthahn, und verschiedene Salate beinhaltet. Eine typische Nachspeise ist „Pan de Pascua“, ein Früchtekuchen. Um Mitternacht besuchen viele Chilenen die Mitternachtsmesse, bekannt als „Misa del Gallo“. Am 25. Dezember verbringen die Chilenen den Tag oft im Kreise ihrer Familie und tauschen Geschenke aus.

In Kolumbien beginnt die Weihnachtszeit offiziell am 7. Dezember mit dem „Día de las Velitas“ (Tag der Kerzen), an dem die Menschen Kerzen und Laternen vor ihren Häusern aufstellen. Vom 16. bis 24. Dezember werden „Las Novenas“ abgehalten, eine Serie von Gebeten, die in den Häusern von Freunden und Familie stattfinden. An Heiligabend gibt es ein festliches Abendessen mit Gerichten wie „Ajiaco“ (Hühnersuppe mit Kartoffeln) und „Buñuelos“ (frittierte Teigbällchen). Nach dem Abendessen besuchen viele Kolumbianer die Mitternachtsmesse und tauschen Geschenke aus.

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In Peru beginnt die Weihnachtszeit ebenfalls mit vielen festlichen Dekorationen und Aktivitäten. Am 24. Dezember feiern die Peruaner „Noche Buena“ mit einem großen Abendessen, das oft aus Truthahn, Schweinefleisch, verschiedenen Salaten und einem besonderen Weihnachtskuchen namens „Panetón“ besteht. Um Mitternacht wird die Geburt Jesu gefeiert und Geschenke werden ausgetauscht. Viele Peruaner besuchen auch die Mitternachtsmesse.

In Venezuela wird Weihnachten ebenfalls sehr festlich gefeiert. Die Weihnachtszeit beginnt am 16. Dezember mit den „Misas de Aguinaldo“ (Frühmetten), eine Serie von Gottesdiensten, die bis zum 24. Dezember abgehalten werden. An Heiligabend versammeln sich Familien zu einem großen Festessen, das oft „Hallacas“ (in Bananenblättern gedämpfte Maistaschen), Schweinebraten und verschiedene Salate umfasst. Um Mitternacht werden Feuerwerke entzündet und Geschenke ausgetauscht. Ein typisches venezolanisches Weihnachtslied, „Gaita“, wird während der Feierlichkeiten oft gespielt.

In Ecuador beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten ebenfalls früh im Dezember mit festlichen Dekorationen und verschiedenen Veranstaltungen. Am 24. Dezember findet die „Noche Buena“ statt, an der Familien zu einem großen Abendessen zusammenkommen, das oft aus Truthahn, gebackenem Schwein und „Pristiños“ (frittierte Teigkringel) besteht. Um Mitternacht gibt es eine Mitternachtsmesse und den Austausch von Geschenken. Am nächsten Tag, dem 25. Dezember, besuchen viele Familien Ausflüge oder verbringen den Tag im Freien.

In Paraguay wird Weihnachten mit religiösen und familiären Traditionen gefeiert. Am 24. Dezember versammeln sich Familien zu einem Festessen, das oft „Sopa Paraguaya“ (eine Art Maisbrot), „Asado“ (gegrilltes Fleisch) und verschiedene Salate beinhaltet. Um Mitternacht besuchen viele Menschen die Mitternachtsmesse und tauschen Geschenke aus. Am 25. Dezember ist es üblich, dass Familientreffen und Picknicks stattfinden.

In Bolivien beginnt die Weihnachtszeit auch früh im Dezember. Am 24. Dezember feiern Familien „Nochebuena“ mit einem festlichen Abendessen, das oft aus Truthahn, Schweinebraten und verschiedenen Salaten besteht. Um Mitternacht besuchen viele Bolivianer die Mitternachtsmesse und tauschen anschließend Geschenke aus. Eine besondere Tradition ist das Aufstellen von „Pesebres“ (Krippen), die oft detailreich gestaltet sind.

In Uruguay ist Weihnachten ein Fest, das ähnlich wie in den Nachbarländern gefeiert wird. Am 24. Dezember kommen Familien zu einem Abendessen zusammen, das oft verschiedene Grillgerichte, Salate und Desserts wie „Panettone“ enthält. Um Mitternacht werden Geschenke ausgetauscht und Feuerwerke entzündet. Der 25. Dezember wird oft mit Familientreffen und Ausflügen verbracht.

Weihnachten in Südamerika ist geprägt von einer bunten Mischung aus religiösen Zeremonien, festlichen Mahlzeiten und fröhlichen Zusammenkünften. Trotz der unterschiedlichen lokalen Bräuche und Traditionen, betonen alle Länder die Bedeutung von Familie, Gemeinschaft und dem Austausch von Geschenken. Feuerwerke und festliche Dekorationen sind ebenfalls weit verbreitet und tragen zur festlichen Stimmung bei, die die Weihnachtszeit in dieser Region besonders macht.

Weihnachten in Nordamerika

Weihnachten in Nordamerika ist eine Mischung aus vielen verschiedenen kulturellen und religiösen Traditionen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Hier ist eine Übersicht, wie in Nordamerika Weihnachten gefeiert wird:In den USA ist Weihnachten ein großer Feiertag mit viel Vorfreude und Vorbereitung, die oft schon nach Thanksgiving Ende November beginnt. Viele Häuser und Straßen sind festlich beleuchtet und dekoriert, oft mit aufwendigen Lichtinstallationen, Weihnachtsbäumen und Ornamenten. Typische Weihnachtsdekorationen umfassen Kränze, Lichterketten und Figuren von Santa Claus (Weihnachtsmann). Ein weithin verbreiteter Brauch ist das Aufstellen eines Weihnachtsbaums, der mit Lichtern, Kugeln und anderen Dekorationen geschmückt wird. Die Tradition der Adventskalender und Weihnachtsstrümpfe, die am Kamin aufgehängt werden, ist ebenfalls weit verbreitet.

Am Heiligen Abend (24. Dezember) versammeln sich viele Familien zu einem festlichen Abendessen, das regionale Unterschiede aufweist, aber oft aus Schinken, Truthahn, verschiedenen Beilagen und Desserts wie Plätzchen oder Kuchen besteht. Anschließend gehen viele Menschen in die Kirche, um an Gottesdiensten teilzunehmen, die oft Kerzenlicht und das Singen von Weihnachtsliedern umfassen. Kinder legen am Abend Plätzchen und Milch für Santa Claus bereit, der in der Nacht durch den Schornstein steigt, um die Geschenke zu bringen.

Der 25. Dezember (Weihnachtsmorgen) beginnt in vielen Haushalten mit der Bescherung, bei der die Familie zusammenkommt und die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum öffnet. Oft gibt es danach ein üppiges Frühstück oder Brunch. Der restliche Tag wird oft mit der Familie und Freunden sowie gemeinsamen Mahlzeiten und Spielen verbracht.

In Kanada ähnelt die Weihnachtsfeier denjenigen in den USA, wird jedoch durch einige einzigartige Bräuche ergänzt. Die kanadische Weihnachtszeit startet ebenfalls nach Thanksgiving und die Häuser sind reich geschmückt. Weihnachtsmärkte und Eisflächen, insbesondere in Städten wie Toronto und Montreal, tragen zur festlichen Stimmung bei.

Am 24. Dezember feiern viele Kanadier den Heiligen Abend mit einem Festessen, das in der französischsprachigen Provinz Québec als „Réveillon“ bezeichnet wird und traditionelle Gerichte wie „Tourtière“ (Fleischpastete) und Bûche de Noël (Weihnachtsbaumkuchen) umfasst. In den anglophonen Teilen Kanadas sind Truthahn oder Schinken ebenfalls beliebte Gerichte. Wie in den USA besuchen viele Kanadier Weihnachtsgottesdienste und es ist üblich, dass Kinder Strümpfe für Santa Claus aufhängen.

Am 25. Dezember steht der Morgen ganz im Zeichen der Geschenkübergabe und Familienaktivitäten. Ein gemeinsames Mittag- oder Abendessen mit Truthahn, Schinken und traditionellen Beilagen ist weit verbreitet. In Kanada gibt es zudem den „Boxing Day“ am 26. Dezember, an dem viele Menschen einkaufen gehen, da dies der Beginn des großen Winterausverkaufs ist.

Weihnachten in Nordamerika zeigt eine Mischung aus europäischem Erbe, regionalen Anpassungen und modernen Einflüssen, die das Fest zu einem bunten und freudigen Ereignis machen.

Weihnachten in Asien

Weihnachten in Asien wird in den verschiedenen Ländern und Kulturen auf unterschiedliche Weisen gefeiert. Während der religiöse Aspekt vielerorts aufgrund der vorherrschenden Religionen wie Islam, Hinduismus oder Buddhismus weniger im Vordergrund steht, haben sich vielerorts doch festliche und kulturelle Elemente etabliert. Hier sind einige Beispiele:

Die Philippinen sind das einzige überwiegend christliche Land in Asien und somit behalten sie viele traditionelle christliche Bräuche bei. Die Weihnachtszeit beginnt hier sehr früh, oft schon im September. Eine besondere philippinische Tradition ist die „Simbang Gabi“, eine Serie von neun vor-dawn Messen vom 16. bis zum 24. Dezember. Am Heiligen Abend besuchen viele Familien die Mitternachtsmesse und anschließend genießen sie das „Noche Buena“-Festmahl, das typische Gerichte wie „Lechon“ (gegrilltes Schwein) und „Bibingka“ (Reiskuchen) beinhaltet. Dekorationen wie bunte Laternen, genannt „Parol,“ und üppige Beleuchtungen sind weit verbreitet.

Weihnachten in Japan ist eher ein kommerzielles und romantisches Event als ein religiöses Fest. Es ist keine nationale Feiertag und wird oft als Zeichen des guten Willens und des Feierns von Liebe und Romantik angesehen. Viele Paare gehen am 24. Dezember gemeinsam aus und es ist ein beliebter Tag für Dates. Eine außergewöhnliche japanische Tradition ist es, gebratenes Hühnchen von KFC am Weihnachtsabend zu essen – eine Praxis, die durch eine erfolgreiche Werbekampagne in den 1970er Jahren populär wurde. Weihnachtliche Dekorationen und Beleuchtungen sind in den großen Städten weit verbreitet, und auch Weihnachtsbäume und Geschenke sind üblich, vor allem in städtischen Gebieten.

Weihnachten ist in Südkorea ein gesetzlicher Feiertag, da das Christentum eine bedeutende Religion ist. Viele Christen besuchen Gottesdienste am Heiligen Abend oder am Weihnachtsmorgen. In den städtischen Gebieten gibt es festliche Dekorationen, und große Einkaufszentren und Straßenzüge sind oft mit Lichtern und Weihnachtsbäumen geschmückt. Geschenke werden häufig ausgetauscht und die Tradition des Weihnachtsmanns, bekannt als „Santa Haraboji“ (Großvater Weihnachtsmann), ist sehr populär. Das Festmahl variiert, aber es kann traditionelle koreanische Gerichte sowie westliche Elemente wie Kuchen und Braten umfassen.

In China ist Weihnachten hauptsächlich ein westlich inspiriertes kommerzielles Event, vor allem in größeren Städten. In den großen Metropolen sind Dekorationen, Weihnachtsbäume und Beleuchtungen in Einkaufszentren und auf öffentlichen Plätzen üblich. Weihnachtsfeiern und -essen finden meistens in westlichen Restaurants und Bars statt. Es ist üblich, dass junge Leute und Expats den Tag feiern. Ein interessanter Brauch ist das Verschenken von rot verpackten Äpfeln („Ping’an Ye“ – Apfelnacht), da das chinesische Wort für Apfel („ping guo“) ähnlich klingt wie das Wort für Frieden („ping“).

In Indien, wo Christen etwa 2,3% der Bevölkerung ausmachen, insbesondere in Gebieten wie Goa, Kerala und im Nordosten, wird Weihnachten sehr festlich gefeiert. Häuser und Kirchen sind bunt geschmückt, oft mit Helikonien und Bananenstauden. Mitte Dezember beginnen die Vorbereitungen, und am Weihnachtsmorgen finden Gottesdienste statt. Nach den Gottesdiensten gibt es oft ein großes Festessen mit verschiedenen regionalen Spezialitäten. Beliebte Delikatessen sind Plum Cake, ein schwerer Fruchtkuchen, und andere Süßigkeiten.

Weihnachten in Singapur ist sehr kommerzialisiert und festlich, trotz der multikulturellen und multi-religiösen Bevölkerung. In den Einkaufszentren und geschäftigen Einkaufsstraßen wie der Orchard Road gibt es beeindruckende Lichtinszenierungen und Weihnachtsthemen. Es gibt Weihnachtsmärkte, Shows und Paraden. Während das religiöse Element für die Christen in der Stadt wichtig bleibt, wird das Fest insgesamt als eine Zeit gefeiert, um zusammenzukommen und Freude zu teilen.

In Vietnam ist Weihnachten kein offizieller Feiertag, aber in den Großstädten wie Ho-Chi-Minh-Stadt ist es ein großes Event. Viele junge Menschen und Familien besuchen am Heiligabend die Innenstadt, um die festlichen Dekorationen zu bewundern und die gemeinsame Zeit zu genießen. Christliche Vietnamesen besuchen Mitternachtsmessen und am 24. Dezember gibt es oft Feiern und festliche Abendessen. Weihnachtsbäume, Lichter und andere Dekorationen sind in städtischen Gebieten weit verbreitet.

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In Indonesien, dem weltweit größten muslimischen Land, wird Weihnachten vor allem in Gebieten mit christlicher Bevölkerung wie Nord-Sumatra, Nord-Sulawesi, Papua und Nusa Tenggara Timur gefeiert. Häuser und Kirchen sind festlich geschmückt und viele Menschen besuchen die Weihnachtsmessen. Traditionelle Musik und Tänze spielen eine große Rolle in den Feierlichkeiten, und oft gibt es nach Mitternachtsmessen ein großes Festessen.

In Malaysia ist Weihnachten ein nationaler Feiertag, und in den städtischen Gebieten sind festliche Dekorationen und Weihnachtsbäume in Einkaufszentren üblich. Obwohl es ein multi-religiöses Land ist, wird Weihnachten als kulturelles Ereignis gefeiert und bietet eine Gelegenheit zum Einkaufen und für gemeinschaftliche Veranstaltungen. In christlichen Gemeinden besuchen Menschen Weihnachtsgottesdienste und feiern mit festlichen Mahlzeiten, die sowohl westliche als auch lokale Gerichte enthalten können.

Weihnachten in Asien zeigt eine bemerkenswerte Vielfalt, die stark von den lokalen kulturellen und religiösen Kontexten geprägt ist. Während in Ländern wie den Philippinen und Südkorea traditionelle, christlich geprägte Feierlichkeiten im Vordergrund stehen, ist es in anderen Ländern wie Japan und China eher ein säkular-kommerzielles Fest. Trotz der unterschiedlichen Formen und Praktiken bleibt Weihnachten in Asien ein freudiges Ereignis, das die Themen Familie, Großzügigkeit und Gemeinschaft feiert.

Weihnachten in Afrika

Weihnachten in Afrika wird auf eine Vielzahl von Weisen gefeiert, abhängig von den kulturellen, religiösen und regionalen Unterschieden in den verschiedenen Ländern. Hier sind einige Beispiele, wie in verschiedenen Teilen Afrikas Weihnachten gefeiert wird:

Weihnachten in Südafrika fällt in die Sommersaison, was die Feierlichkeiten einzigartig macht. Viele Familien verbringen den Weihnachtstag im Freien, z.B. bei einem Grillfest (Braai) oder einem Picknick. Typische Gerichte sind gegrilltes Fleisch, Salate und Weihnachtskuchen. Häuser und Einkaufszentren sind festlich dekoriert mit Bäumen, Lichtern und Pappmaché-Dekorationen. Am 24. Dezember besuchen viele Menschen einen Gottesdienst und tauschen Geschenke aus. Der 25. Dezember ist ein gesetzlicher Feiertag, an dem Familien zusammenkommen und festliche Mahlzeiten genießen.

In Nigeria, wo das Christentum eine weit verbreitete Religion ist, wird Weihnachten sehr festlich begangen. Viele Menschen reisen in ihre Heimatdörfer, um mit ihren Familien zu feiern. Die Feierlichkeiten beginnen meist in den Tagen vor dem 25. Dezember mit Partys und Geselligkeiten. Am Weihnachtsmorgen besuchen viele Christen die Kirche und singen Weihnachtslieder. Danach gibt es ein großes Festessen, das oft Jollof-Reis, gebratenes Hähnchen, Ziegenfleisch, Fisch und regionale Spezialitäten umfasst. Geschenke werden ausgetauscht und es ist üblich, Freundschaften und Nächstenliebe zu betonen.

In Ghana beginnt die Weihnachtszeit schon im Dezember mit festlichen Vorbereitungen, die Dekorationen und das Singen von Weihnachtsliedern beinhalten. Am Heiligen Abend und am Weihnachtsmorgen besuchen viele Ghani ihre Kirchen zu speziellen Gottesdiensten. Häuser und Straßen werden mit Lichtern und festlichen Dekorationen geschmückt. Am 25. Dezember bereitet jede Familie ein Festessen vor, das häufig aus Gerichten wie „Fufu“ (Knödel aus Maniok und Kochbananen) und verschiedenen Fleischgerichten besteht. Kinder gehen oft von Haus zu Haus, um Geschenke zu erhalten und Weihnachtslieder zu singen.

In Kenia beginnt die Weihnachtsfeier oft einige Tage vor dem 25. Dezember. Viele Menschen reisen in ihre Heimatdörfer, um Weihnachten mit der Familie zu verbringen. Der Heilige Abend und der Morgen des 25. Dezember werden oft in der Kirche verbracht, gefolgt von einem großen Festessen mit traditionellen kenianischen Gerichten wie „Nyama Choma“ (gegrilltes Fleisch), Ugali (Maisbrei) und Sukuma Wiki (Grünkohl). Dekorationen wie Weihnachtsbäume und Lichter sind in städtischen Gebieten häufig zu sehen und es ist üblich, dass Familien und Freunde Geschenke austauschen.

In Äthiopien wird Weihnachten, bekannt als „Ganna,“ nach dem Julianischen Kalender am 7. Januar gefeiert. Die Feierlichkeiten beginnen meist mit einem Gottesdienst am Abend des 6. Januar, der bis zum Morgen des 7. Januar andauert. Gläubige tragen weiße Gewänder und es gibt oft traditionelle Prozessionen rund um die Kirche. Am Morgen des 7. Januar feiern Familien mit einem Festessen, bei dem oft „Doro Wat“ (eine würzige Hühner-Eintopf) und „Injera“ (ein saures Fladenbrot) serviert werden. Geschenke werden traditionell weniger ausgetauscht, als in westlichen Kulturen.

In Uganda ist Weihnachten eine wichtige Feierlichkeit, oftmals verbunden mit ausgedehnten Familienzusammenkünften. Am Heiligen Abend gehen viele Ugander in die Kirche, um an Mitternachtsgottesdiensten teilzunehmen. Am 25. Dezember wird ein großes Festessen zubereitet, das oft aus Gerichten wie „Luwombo“ (gedämpftes Fleisch oder Fisch in Bananenblättern), Matoke (Kochbananen) und anderen regionalen Speisen besteht. Dekorationen und Weihnachtslieder sind weit verbreitet, besonders in den Städten.

In Somalia, wo die Mehrheit der Bevölkerung muslimisch ist, spielt Weihnachten keine bedeutende Rolle. Die kleine christliche Minderheit in Somalia feiert jedoch oft in privatem Rahmen und möglicherweise in kleineren, geschlossenen Gemeinschaften. Öffentliche Gottesdienste und große Feiern sind selten und die Festlichkeit ist stärker religiös geprägt ohne die üblichen öffentlichen Dekorationen und Feierlichkeiten.

Senegal ist ein überwiegend muslimisches Land, doch die christliche Minderheit, insbesondere in der Region Casamance, feiert Weihnachten mit viel Freude und Enthusiasmus. Am Heiligen Abend und am Weihnachtsmorgen werden Gottesdienste besucht. Typische Festessen umfassen Gerichte wie Yassa (Hühnchen oder Fisch in Zitronen-Zwiebel-Sauce) und Reisgerichte. In Dakar und anderen größeren Städten sind Weihnachtsbäume und Dekorationen in christlichen Haushalten zu finden und es gibt oft interreligiöse Zusammenkünfte, um die friedliche Koexistenz zu feiern.

In Süd-Sudan, einem Land mit einer großen christlichen Bevölkerung, sind die Weihnachtsfeierlichkeiten ebenfalls von religiösen Bräuchen geprägt. Die Vorbereitungen beginnen oft schon früh im Dezember. An Heiligabend und am Weihnachtsmorgen sind die Kirchen voll und die Gottesdienste werden mit zahlreichen Liedern und Tänzen gefeiert. Der 25. Dezember ist ein Tag der Zusammenkunft für Familien und Gemeinschaften, die festliche Mahlzeiten genießen, die oft aus Rindfleisch, Hammelfleisch, und anderen lokalen Delikatessen bestehen.

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In Mauritius, wo Christen eine bedeutende Minderheit darstellen, ist Weihnachten ein buntes und fröhliches Fest. Die Feierlichkeiten beginnen schon Wochen vor dem 25. Dezember mit der Dekoration von Häusern und Straßen. Am Heiligen Abend und am Weihnachtsmorgen besuchen viele Mauritier die Kirche. Festliche Mahlzeiten am Weihnachtsabend und am Weihnachtstag umfassen sowohl traditionelle lokale Gerichte als auch europäische Einflüsse, z.B. Fischcurry und Weihnachtskuchen. Austausch von Geschenken und das Zusammensein mit Familie und Freunden sind zentrale Elemente der Feierlichkeiten.

Weihnachten in Afrika ist so vielfältig und reichhaltig wie der Kontinent selbst. Die Feierlichkeiten reichen von stark religiösen und traditionellen Bräuchen in Ländern mit einer großen christlichen Bevölkerung bis hin zu säkularen und kommerziellen Feiern in städtischen Gebieten. Trotz der Unterschiede ist die gemeinsame Freude am Zusammenkommen, am Teilen von Mahlzeiten und am Feiern des Lebens die verbindende Kraft, die Weihnachten in Afrika so besonders macht.


Weihnachten ist ein Fest, das weltweit gefeiert wird und in vielen verschiedenen Kulturen unterschiedliche Ausdrucksformen findet. Ob als tief religiös geprägtes Ereignis, als fröhliches Familienfest oder als kulturell durchmischtes Erlebnis wie in Senegal und Japan – die Vielfalt der Weihnachtsfeierlichkeiten zeigt, wie flexibel Traditionen sein können und wie sie sich an die spezifischen Gegebenheiten und kulturellen Eigenheiten jedes Landes anpassen. So bleibt Weihnachten ein Fest der Freude, des Zusammenkommens und des gegenseitigen Beschenkens, das Menschen rund um den Globus verbindet.

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