Mit etwa 2 Milliarden Betroffenen gilt Eisenmangel weltweit zu den häufigsten Mangelerscheinungen.
Risikogruppen für Eisenmangel
Zwar gibt es einen typischen „Eisenmangel-Patienten“ nicht, bestimmte Personengruppen haben jedoch ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel. Dazu gehören:

- junge Mädchen und Frauen (aufgrund der Menstruation sowie während Schwangerschaft und Stillzeit ist der Eisenbedarf erhöht)
- Kinder sowie Heranwachsende (durch die Zunahme von Blutmenge und Muskelmasse während des Wachstums)
- ältere Menschen
- chronisch kranke Menschen
- Vegetarier / Veganer
- Ausdauersportler
- Dauerblutspender
Diese Personengruppen sollten beim Arzt regelmäßig ihre Eisenwerte kontrollieren lassen.
Diagnose von Eisenmangel
Um eindeutig einen Eisenmangel diagnostizieren zu können, ist neben einer eingehenden Anamnese eine Untersuchung diverser Blutwerte notwendig. Folgende Laborwerte werden hierzu bestimmt:
- Hb-Wert (Blutmenge): Wert der Menge an Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) im Blut. Ist der Eisenspeicher leer, sinkt er. Der Normalwert eines gesunden Menschen liegt bei 12 bis 13 g/dl.
- Serum-Ferritin (Eisenspeicher): Bei einem Wert von mehr als 3 mg/l liegt eine Entzündung vor.
- Transferrin-Sättigung (Eisen-Transporter): normaler Sättigungswert 20 bis 50 Prozent
- C-reaktives Protein (Entzündung)
Die Normalwerte für Hämoglobin liegen bei 12 bis 13 g/dl, für das Serum-Ferritin bei Frauen zwischen 10 und 200 bzw. bei Männern zwischen 30 und 300 µg/l und die Transferrin-Sättigung bei etwa 20 bis 50 Prozent. Ein Eisenmangel liegt vor, wenn das Serum-Ferritin unter 15 µg/l und die Transferin-Sättigung unter 20 Prozent bei normalem Hb-Wert betragen. Ist der Serum-Ferritin-Wert geringer als 10 µg/l, der Hb-Wert niedriger als 12 bis 13 g/dl und die Transferrin-Sättigung unter 10 Prozent, liegt eine Eisenmangel-Anämie vor.
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Symptome bei Eisenmangel
Über einen gewissen Zeitraum kann der Körper einen Eisenmangel kompensieren. Spröde Haare und Nägel, rissige Mundwinkel, trockene Haut, Zungenbrennen oder auch Schleimhautveränderungen in Mund und Speiseröhre sind jedoch im frühen Stadium erste Symptome.
Im weiteren Verlauf verringert sich die Anzahl der sauerstoffanregenden roten Blutkörperchen, wodurch sich die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff verschlechtert. Verfügt der Körper über einen längeren Zeitraum über zu wenig Eisen, kommt es zu einer Anämie (Blutarmut) mit folgenden Symptomen:
- anhaltende Müdigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Verminderte Leistungsfähigkeit
- Blässe
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Kribbeln in Händen sowie Beinen
- Anfälligkeit für Krankheiten
Eisenmangel verhindern
Das Eisen aus der Nahrung deckt in der Regel den normalen Bedarf, wenn folgendes bei der Ernährung beachtet wird.
- 3 bis 4 mal pro Woche eine Portion mageres Fleisch essen
- Vollkornprodukte sowie Hülsenfrüchte sind optimale Eisenlieferanten
- Mahlzeiten mit Vitamin C zu sich nehmen, welches die Eisenaufnahme verbessert
- Kaffee, Milch und Tee zu eisenreichen Mahlzeiten vermeiden
- Kräuterblutsaft hilft bei drohendem Eisenmangel
Ist der Eisenbedarf erhöht (z. B. bei Schwangerschaft und Stillzeit, bei Ausdauersportlern), wird die Einnahme von Eisentabletten oder entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln notwendig. Bei Kindern und Heranwachsenden ist eine entsprechende eisenhaltige Ernährung in der Regel ausreichend.