Die meisten Erwachsenen werden sich noch gut an ihre eigene Kindheit erinnern und vor allem daran, dass man ihnen abends im Bett Geschichten vorgelesen hat. Wenn man sich auch nicht mehr an jede der Geschichten erinnern kann, dann aber bestimmt an die Situation beim Vorlesen.
Geschichten vorlesen – für Kinder immer noch ein Erlebnis
Wer seinem Kind eine Geschichte vorliest, schenkt ihm damit nicht nur Aufmerksamkeit und Zuwendung. Wir erinnern uns heute vor allem an solche Zeitpunkte, wo wir krank im Bett lagen und uns eine Vorlesegeschichte abgelenkt und getröstet hat.

Trost und Ablenkung finden Kinder bei Vorlesegeschichten vor allem deshalb, weil sie sich auf das Gehörte konzentrieren und fantasievoll in die Welt der Geschichte eintauchen können. Schnell sind Bauchschmerzen und andere Wehwehchen vergessen, erinnern Sie sich noch?
Füttern Sie das Kopfkino Ihres Kindes mit Stoff
Kleine Kinder lassen sich besonders gerne eine spannende Geschichte vorlesen. Das liegt aber nicht nur an ihrer Neugier, immer etwas Neues entdecken zu wollen. Kinder sind durch ihre Fantasie in der Lage, sich in die Rolle des Bücherhelden zu versetzen.
Da sie zuhören, können sie angeregt durch die bildhafte Vorstellung in ihrem Kopf nachempfinden, was die Darsteller in der Geschichte erleben. Je nach Alter des Kindes haben Geschichten eine unterschiedliche Wirkung, was jedoch nicht nur an den Akteuren im Buch liegt.
Grundsätzlich sollten die Eltern bewusst auswählen, welche Geschichte sie ihrem Kind zu welcher Gelegenheit erzählen. Als Gute-Nacht-Geschichte empfehlen sich keine aufregenden Abenteuer und spannende Erzählungen, diese sind eher etwas für einen verregneten Nachmittag auf der Couch. Vor oder zum Einschlafen eignen sich Themen, in denen es ruhig und beschaulich zugeht und die Spannung auf einem niedrigen Niveau gehalten wird.
Vorlesen – Geschichten mit Bildungseffekt
Der Unterhaltungswert beim Vorlesen ist unbestritten, auch dass mit der einen oder anderen Geschichte für Spannung oder Entspannung gesorgt werden kann. Außerdem bietet das Vorlesen aber auch die Möglichkeit, dass Kinder etwas lernen.
Schon ganz kleine Zuhörer saugen das Erzählte in sich auf, Buchstabe für Buchstabe und Wort für Wort. Sie hören neue Worte und Begriffe, fragen vielleicht das eine oder andere Mal nach und lernen so auf spielerische Weise, sich auszudrücken und zu formulieren. Die Struktur der Sprache wird so ganz nebenbei gefördert, auch wenn Kinder das selbst nicht bemerken.
Erinnern Sie sich vielleicht daran, ob Sie Michel aus Lönneberga nachgemacht haben? Die verschachtelten Worte und Sätze von Pippi Langstrumpf können Kinder auch heute noch aus dem Eff-Eff. Solche Wortakrobatiken schulen das Gehirn, für die Kinder ist es offensichtlicher Spaß.
Bilderbücher, Reime und Lesen lernen
Wenn Kinder frühzeitig mit Büchern in Berührung kommen, nehmen diese einen ganz selbstverständlichen Platz in ihrem Leben ein. Schon das Bilderbuch wirkt auf die Kleinsten faszinierend. Hierin sind große bunte Bilder, später einfache Bildfolgen und noch etwas später sind auch ein paar Worte oder ein Satz darunter zu finden. Auch die altbekannten Kinderreime fördern das Denken des Kindes, sodass es später schon von selbst beginnt, die einzelnen Worte lesen zu lernen.
Besonders wenn Kinder in die Schule kommen und dort lesen lernen müssen, können spannende Geschichten hilfreich sein. Sie überbrücken dann die Mühe des Lernens durch die Spannung in der Erzählung und sorgen auch hier wieder spielerisch dafür, dass lesen lernen weiter fortschreiten kann.
Schauen Sie sich um, viel Spaß beim Stöbern und Entdecken! Haben Sie Fragen, Anregungen, Kritik oder einen Fehler gefunden? Sprechen Sie uns gerne an oder hinterlassen Sie einen Kommentar.