Unser tägliches Leben setzt im Prinzip voraus, dass wir lesen und schreiben können, ohne dass es jedoch selbst überlebenswichtig ist. Überall sind wir von Schriften umgeben, die uns mehr oder weniger informieren wollen. Das merken auch Kinder schon sehr früh, da sie von Natur aus neugierig und wissbegierig sind, sie jedoch selbst mit den vielen Buchstaben und Wörtern lange Zeit nichts anfangen können.
Warum sind Kinderbücher und Lesen wichtig?
Lesen muss jedoch nicht unbedingt immer selbst lesen bedeuten. Hierzu gehört nämlich auch das Vorlesen, das schon lange vor der Schulzeit bzw. auch schon kurz nach der Geburt beginnen sollte.

Je früher mit dem Vorlesen begonnen wird, desto eher können sich Gewohnheiten und Rituale verfestigen. Lesen wird damit automatisch zu einem ganz wesentlichen und selbstverständlichen Bestandteil des Lebens. Je selbstverständlicher das Lesen für Kinder im Alltag ist, desto größer ist die Chance, dass sie später zu guten Lesern werden.
Eine Grundvoraussetzung des Vorlesens ist aufseiten der Kinder die Fähigkeit des Zuhörens. Diese entwickelt sich bereits in den ersten Lebensmonaten, da in diesem Zeitraum schon die Basis für die Sprache gelegt wird.
Kinderbücher können bei der Entwicklung der Sprache eine große Unterstützung sei. Dies fängt bereits mit den ersten Bilderbüchern an. Durch das gemeinsame Betrachten der Bilder mit zusätzlichen Bemerkungen, Erklärungen oder Geschichten, beginnt bereits der Lernprozess.
Damit ist das Fundament für das spätere Lesen bereits gelegt. Dieses wird im Laufe der Zeit dann immer weiter ausgebaut, indem die Texte allmählich länger werden und die Bilder immer weiter in den Hintergrund treten.
Warum Kinderbücher?
Neben der Entwicklung der Sprache, fördern Kinderbücher gleichzeitig von Beginn an die Allgemeinbildung. Das fängt schon bei den ersten Bilderbüchern an, indem zunächst einfache Gegenstände abgebildet und erklärt werden. Mittlerweile gibt es für jedes Lesealter und über beinahe jedes Thema passende Kinderbücher, die auch größere Zusammenhänge in leicht verständlicher Sprache und durch zusätzliche Bebilderung erklären.
Sobald Kinder anfangen selbst zu lesen, stehen ihnen wiederum spezielle Kinderbücher zur Verfügung. Diese sind oftmals unterteilt in Bücher für Erstleser oder für ein bestimmtes Lesealter. Die Schriftgröße und der Text sind dabei dem jeweiligen Alter angepasst. Wichtig ist allerdings, dass das Lesen auch in dieser Lebensphase als so selbstverständlich wie möglich angesehen werden sollte und frühere Rituale, wie das Vorlesen vor dem Einschlafen, nicht plötzlich aufhören, sondern neu eingebunden werden.
Kinderbücher sind daher nicht nur für das Erlernen des Lesens und des Schreibens wichtig. Sie sind außerdem ein wichtiger Bestandteil der frühkindlichen Entwicklung.
Lesen hilft sogar bei Mathe und gegen Fake-News
Sinn erfassendes Lesen bedeutet, einen Text zu lesen und dabei gleichzeitig zu verstehen. Im ersten Schuljahr bekommen Kinder erst einmal das Werkzeug mit auf den Weg, Buchstaben beziehungsweise Wörter werden lautiert, geschrieben und schließlich erlesen. Natürlich beginnt dies Wort für Wort.
Manche Kinder können bereits schon zu diesem Zeitpunkt jeden Satz – Wort für Wort – Sinn erfassend lesen, andere jedoch tun sich schwer damit. Selten liegt wirklich eine Teilleistungsstörung vor, die behandelt werden muss. Ansonsten genügt es, das Sinn erfassende Lesen mit dem Kind zu trainieren.
Wie wichtig das ist, merken Eltern spätestens dann, wenn es in Mathematik an Textaufgaben geht. Denn wie sollen diese schnell und richtig gelöst werden, wenn das Kind die Sätze zwar vorlesen kann, aber nicht oder erst nach dem dritten Lesen begreift, was es tun soll? Gleiches gilt für jedes andere Schulfach!
Und was immer wichtiger wird: Lesen und das damit einhergehende Aufsaugen von Wissen hilft später dabei, Fake-News und Unwahrheiten zu erkennen und besser beurteilen zu können.
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