Warum Kinder spielen müssen

Kinder schulen ihr Gehirn direkt ab dem Babyalter. Diese Aussage macht uns bewusst, wie wichtig das Spielen für Kinder ist. Schon Babys erfreuen sich am Klang eines Mobiles und bestaunen das Schwingen desselben über ihrem Bettchen. Sie nehmen mit all ihren Sinnen ihre Umgebung wahr und versuchen, sobald es geht die Bewegungen der Eltern am Bettchen nachzuahmen. Das Kind lernt mit all seinen Sinnen und das Gehirn entwickelt sich weiter.

Warum ist Spielen mit Eltern und mit anderen Kindern so wichtig?

Je aktiver das Kind wird, desto mehr versucht es die Eltern nachzuahmen. Alle Gegenstände sind für ein Kleinkind interessant und es testet so viele Möglichkeiten aus, zu denen es in der Lage ist.

Angefangen beim Aufstellen und Umwerfen einer Tasse, wieder aufstellen und in eine Ecke schubsen alles möglich. Je älter das Kind ist und je weiter sich sein Gehirn entwickelt, desto näher kommt es dem Spielen, oder dem was Erwachsene darunter verstehen.

Warum Spielen für Kinder so wichtig ist
Warum Spielen für Kinder so wichtig ist – © Dan Race / Adobe Stock

Türmchen mit Bauklötzen bauen dient der Entwicklung der Motorik und der Koordination von Hand und Auge. Das Schieben eines Autos und gegen ein Buch zu fahren, bildet weitere Synapsen im Gehirn.

Das Kind baut Wissen auf, das es noch nicht begreift, dass aber Grundsteine legt für ein späteres, bewussteres Leben. Bei jedem neuen Spiel und jeder neuen Möglichkeit, die sich dem Kind eröffnet, steigert sich sein Verständnis für seine Umwelt. Hat es den Punkt erreicht, an dem es sein Handeln begreift und das Nachahmen der Eltern größere Formen annimmt, folgt der nächste Schritt.

Zeitliche Abläufe mit Aktion und Reaktion

Die Mutter nimmt eine Kanne und gießt Tee in eine Tasse, sie trinkt diesen und stellt die Tasse zurück. Das Kind versucht diesen Vorgang anhand seines Spielzeugs nachzustellen. Es beobachtet die Mutter genau und ahmt ihre Bewegungen nach. Das Gehirn stellt die Verbindungen zusammen und bildet darüber ein Netzwerk aus Aktion und Reaktion. Das Kind lernt auf diesem Wege mehr, als nur seine Motorik zu kontrollieren.

Durch das Ausprobieren verschiedener Möglichkeiten, im Hinblick auf das, was die Mutter getan hat, schärft es seine Konzentration und fördert seine Hand und Augen Koordination. Dazu begreift es mit den Händen die Gegenstände und sein Mund prüft die Beschaffenheit des Gegenstandes.

Spielen mit anderen Kindern

Das alleine Spielen in seinen ersten Lebensjahren, hat dem Kind die grundlegenden Kenntnisse vermittelt, damit sich sein Gehirn entwickeln konnte. Die Grundsteine für seine Weiterentwicklung, seine sozialen Fähigkeiten und sein Bewusstsein sind gelegt. Mütter und Väter, die sich mit ihrem Baby viel beschäftigen stellen schnell fest, wie stark sein Urvertrauen zu ihnen ist.

Dieses Urvertrauen gehört mit zur Entwicklung des Gehirns und ermöglicht dem Kind Vertrauen in andere zu setzen. Das Gehirn verarbeitet dieses Vertrauen und überträgt es auf alle Erwachsenen. Eine Änderung dieser Übertragung findet erst durch die Erfahrungen, die das Kind noch machen wird statt. Spielend hat es sein Urvertrauen in der Nähe der Eltern weiter entwickelt, denn die Beobachtung der Eltern hat das Kind in seinem Vertrauen bestärkt.

Im Kindergarten, beim Spielen mit anderen Kindern und später in der Schule lernen die Kinder voneinander und miteinander. Das gemeinsame Spielen von Kindern hilft ihnen zu begreifen, was verlieren ist und wie soziale Kontakte aufgebaut sind. Streit zwischen Kindern ist normal und gehört nach kurzer Zeit wieder der Vergangenheit an, weil Kinder nicht nur bewusst lernen, sondern auch unbewusst.

Gemeinsames Spielen

Viele Begebenheiten während des gemeinsamen Spielens nehmen die Kinder in sich auf, ohne sich dessen bewusst zu sein und das Vergessen eines Streits gehört dazu. Sie zanken und vertragen sich, die Kinder lernen darüber ihre Meinung zu vertreten, andere Meinungen zu akzeptieren und zu verzeihen.

Die gesamte Entwicklung eines Kindes hängt mit den unterschiedlichen Spielen zusammen. Spiele zum allein spielen und Spiele mit mehrere gemeinsam, beide fördern das Kind und leisten große Dienste in der Entwicklung des Kindes.

Lasst die Kinder spielen, sie lernen und entwickeln sich durch das Spielen besser, schneller und es macht sie glücklich.

Wenn Eltern mit ihren Kindern spielen, sehen sie sich eher selten mit der Frage konfrontiert, wieso das Spielen so wichtig für ihre Kinder ist.

Spielen –  Spaß, aber auch lernen

Das liegt zum einen daran, dass sie ihren Kindern gerne eine Freude machen wollen und zum anderen auch daran, dass es „normal“ ist. Allerdings erfüllen Spielzeug und Spiele eine weitaus sinnvollere Funktion, als reine Beschäftigung und Unterhaltung der Kleinen. Kinder lernen durch spielen.

Spielen ist für Kinder ein natürlicher Weg sich mit ihrer Umwelt vertraut zu machen, sie zu begreifen und selbstständig auf sie einzuwirken.

Egal ob es sich dabei um das spielen mit Spielwaren handelt, um das Lesen eines Buches, um das Musizieren oder Basteln, jedes Spiel erfüllt auf seine Weise eine wichtige Funktion bei der Entwicklung eines Kindes.

Kinder haben eine angeborene Neugierde und Experimentierfreudigkeit. Sie sind kleine Forscher und Entdecker in jeder Hinsicht. Beobachtet man ein Kind beim spielen, so wird man schnell feststellen, mit welch hoher Konzentration und Begeisterung es sich seinem Tun widmen kann.

Ganz egal ob es nun mit Bauklötzen etwas baut oder bunte Kreise und Striche auf ein Blatt Papier malt. Kinder möchten sich in ihrem Spiel oftmals frei entfalten und ihrer grenzenlosen Phantasie folgen. Der Vielseitigkeit des Spielens sind keine Grenzen gesetzt. Egal was Kinder grade spielen, jedes einzelne Spiel fördert einen Teil ihrer Entwicklung. Angefangen bei der Kreativität, über Sprache bis hin zum eigenständigen Aneignen von neuem Wissen.

Lernen durch Spielen

Kinder benötigen zwar Anregungen, Strukturen und Regeln, doch sie sind wahre Meister darin, sich im Spiel das zu holen und anzueignen, was für ihre Entwicklung grade besonders wichtig ist. Im Spiel lernen Kinder ihre Welt kennen, finden auf ihre eigene Weise heraus welchen Sinn die Dinge haben, wozu man sie braucht und wie sie funktionieren.

Sie schärfen ihr Verständnis von Beschaffenheit und Form von verschiedenen Gegenständen und fördern ihre motorischen Fähigkeiten. Dies ist zum Beispiel beim spielen mit Puppen, Bauklötzen, Stofftieren und dergleichen der Fall. Kinder ertasten, erfühlen und schmecken die Dinge gern, von denen sie fasziniert sind. Kinder wollen nicht nur sehen und erklärt bekommen. Sie wollen selbst erleben, erkennen, versuchen und verstehen lernen.

Verantwortungsgefühl spielerisch lernen

Auch die Verantwortung für sich selbst und andere wird im Spiel verdeutlicht und verinnerlicht. Wenn Kinder ihr Lieblingsstofftier, oder ihre Lieblingspuppe überall mit hinnehmen, dann zeigt dies, welch enormes Verantwortungsgefühl ein Kind bereits besitzt.

Ihre Stofftiere und Puppen sind eben nicht nur ein besonders beliebtes Spielzeug, sondern vollwertige Familienmitglieder um die sie sich voller Hingabe und Liebe kümmern, und das oftmals auch ausgesprochen gut. Sie geben das an ihre Lieblinge weiter, was sie selbst von den Eltern erfahren und legen sich selbst wichtige Grundsteine für ein späteres Miteinander.

Wie Kinder spielerisch verlieren lernen – Erziehung

Wer Kinder bei ihrem Spiel beobachtet oder mit ihnen zusammen spielt, kann oft erkennen, dass sie nicht gut verlieren können. Was so manchem Erwachsenen fehlt, ist auch bei Kindern (noch) nicht immer vorhanden. Jedes Kind muss lernen, dass Verlieren zum Spiel gehört und vor allem, wie man richtig verliert.

Wie Kinder spielend verlieren lernen

In der Natur des Kindes liegt es keinesfalls, schon im Alter von drei Jahren cool aus einer Verlierer-Situation herauszugehen. Da fliegen eher Würfel und Spielfiguren in die nächste Zimmerecke, als so souverän zu reagieren.

Spielen heißt auch verlieren lerne
Spielen heißt auch verlieren lernen – © Dan Race / Adobe Stock

Von der Entwicklung sind Kinder in diesem Alter dazu auch gar nicht in der Lage. Sie müssen nicht nur das Spiel selbst lernen, sondern auch, wie man es verliert. Jeder Erwachsene kann nachvollziehen, wie schwer die Situation als Verlierer ist, deshalb sollte man seinen Kindern beibringen, wie man mit einer Niederlage umgehen kann.

Selbstwertgefühl von Kindern stärken

Aus starken Kindern können starke Erwachsene werden. Kinder mit einem positiven Selbstwertgefühl gehen leichter aus einer solchen Situation heraus, nicht nur in diesem Alter, sondern auch später.

Aber sie sollten es nicht erst durch schlechte Erfahrungen lernen, wenn sie beispielsweise im Spiel mit anderen Kindern als schlechter Verlierer ausgelacht oder geärgert werden. Das würde zusätzliche negative Erinnerungen hinterlassen. Eltern sollten deshalb frühzeitig das Selbstwertgefühl des Kindes aufbauen, so kann es lernen, Niederlagen einzustecken und gut zu verarbeiten. Sicherlich verliert niemand gerne, selbst Erwachsene nicht, deshalb sind danach Wut und Enttäuschung auch grundsätzlich normale Reaktionen. Es ist jedoch wichtig, diese Wut und den Frust kanalisiert zu äußern und sich nicht sozusagen „blindwütig“ zu zeigen.

Mit altersgerechten Spielen spielend lernen

Eltern sollten sich bei aller Liebe zum Kind und bei allem Verständnis nicht dazu verleiten lassen, das Kind gewinnen zu lassen, obwohl es eigentlich verlieren würde. Davon lernt das Kind es nicht, vor allem lernt es nicht fürs spätere Leben. Dann kann es nämlich Wut und Enttäuschung durch verlieren nicht ausweichen, sondern muss sich dieser Situation stellen.

Mit den richtigen Spielen, die vor allem altersgerecht aufgebaut sind, können Kinder leichter lernen, wie man eine Niederlage einsteckt. Ein solches Spiel sollte jedoch ein Gemeinschaftsspiel sein, bei dem alle zusammen einen Sieg erringen müssen – jedenfalls für ganz kleine Kinder ist das sehr wichtig.

Auch ein hoher Spaß-Faktor ist sehr hilfreich, dadurch vergessen viele Kinder einfach, dass es hier auch ums Gewinnen gehen könnte. Wenn Kinder klein sind, können sie noch nicht alle Regeln beherrschen und benötigen die Anleitung und die Aufsicht von größeren Spielteilnehmern. Auch hier sollten Eltern nicht gleich starr alle Regeln vorschreiben, sondern Kinder locker und entspannt an das Endergebnis Spielregel heranführen.

Wie geht man mit der Wut der Kinder um?

Natürlich sind das alles keine Wundermittel, um aus frustrierten Verlierern glückliche Verlierer zu machen. Irgendwo gehört ein kleines Niederlage-Gefühl ja auch zum Spiel dazu, sonst würde sich niemand über einen Sieg freuen können. Wenn das Kind unbeherrscht reagiert, sollten Erwachsene ruhig und gelassen bleiben.

Sobald sich der kleine Verlierer beruhigt hat, ist er auch empfänglich für Erklärungen und Trost. Vielleicht ist es ganz sinnvoll, ein paar strategische Tipps abzugeben und die Aussicht aufs „nächste Mal klappt es besser“ hilft ebenfalls über den momentanen Frust hinweg.


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